Wegen US-Widerstands

Verkauf von Wiener Lukoil-Auslandstochter gestoppt

Wirtschaft
07.11.2025 17:09

Wegen Widerspruchs aus den Vereinigten Staaten übernimmt der Schweizer Energiehändler Gunvor nicht das Auslandsgeschäft des sanktionierten russischen Ölkonzerns Lukoil. Über die internationale Lukoil-Holding mit Sitz in Wien ist bisher ein großer Teil des Auslandsgeschäfts gelaufen.

Präsident Donald Trump habe klargestellt, dass der Krieg in der Ukraine sofort enden müsse, schrieb das US-Finanzministerium im sozialen Netzwerk X. „Solange (Kremlchef Wladimir) Putin mit den sinnlosen Morden weitermacht, wird die Kreml-Marionette Gunvor niemals eine Lizenz erhalten, um zu operieren und Gewinne zu erzielen.“

Putin-Vertrauter als Firmengründer
Gunvor zog daraufhin sein Kaufangebot vorerst zurück, wie ein Firmensprecher dem Portal „Politico“ erklärte. Den Vorwurf der Kreml-Hörigkeit wies er zurück: Das US-Finanzministerium sei völlig falsch informiert. Gunvor habe sich vor mehr als zehn Jahren von Russland gelöst, habe den Krieg in der Ukraine verurteilt und halte sich an Sanktionen, schrieb die Firma auf X.

Bei der Gunvor Group Ltd. handelt es sich um einen großen internationalen Ölhändler mit Sitz in Nikosia auf Zypern und einer Firmenzentrale in Genf. Der Konzern selbst wurde 2000 vom Schweden Torbjörn Törnqvist und dem finnisch-russischen Doppelstaatsbürger Gennadi Timtschenko gegründet. Nachdem Timtschenko, der als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt, im Zusammenhang mit der russischen Annexion der Krim 2014 auf eine US-Sanktionsliste kam, verkaufte er seine Anteile an Törnqvist. Letzterer soll laut Medienberichten weiterhin mehr als 80 Prozent an Gunvor halten.

Um Druck auf Moskau auszuüben, hat Trump Sanktionen gegen die Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt, die für die Hälfte von Russlands Ölexporten stehen. Lukoil versucht seitdem, sein Auslandsgeschäft zu verkaufen. Es umfasst Hunderte Tankstellen in etwa 20 Ländern und mehrere Raffinerien. Die Frist für eine Trennung von den Auslandsaktiva läuft bis zum 21. November.

Kreml: Rechte von Lukoil müssen beachtet werden
Der Einspruch der USA verletze das Regelwerk des Welthandels, kritisierte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Eine Firma wie Lukoil, und sei sie auch aus Russland, habe international bestimmte Rechte, die geachtet werden müssten. Peskow verneinte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge, dass der Sanktionsstreit einen Einfluss auf die Gesprächsprozesse wegen der Ukraine habe.

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