Ein Volksbegehren, mehrere Bürgerinitiativen: Details zum Verlauf der neuen Hochspannungsleitung bringen Bewegung in die Diskussion. Und bei der Beschwerde gegen die Kärntner Windkraft-Befragung naht eine Entscheidung.
Landschafts- und Naturschutz, aber auch Sorgen um die Gesundheit – diese Argumente werden eigentlich von allen Kritikern der geplanten 380-kV-Leitung von Lienz nach Obersielach vorgebracht. Unterschiede gibt es aber bei Herangehensweise und Zielen.
Mit seinem Volksbegehren „Erdverkabelung statt Monstermasten“ richtet sich etwa das Team Kärnten (TK) überhaupt gleich an den „Bundesverfassungsgesetzgeber“, blickt über die Landesgrenzen hinaus. „Wir wollen damit allen Bürgerinnen und Bürgern bzw. aktuell insbesondere den Kärntnerinnen und Kärntnern die Möglichkeit geben, sich gegen die Vorgänge rund um den Bau der 380 kV-Leitung zur Wehr zu setzen und ein eindeutiges Signal auszusenden“, erklärt TK-Chef Gerhard Köfer.
Das Begehren, das auf der Webseite des Innenministeriums zu finden ist, fordert auch Erd- statt Freileitungen für „unumgängliche Fernleitungen“, beruft sich auf den „Stand der Technik“. Dem widersprechen die Vertreter von Austrian Power Grid – Vorstand Gerhard Christiner zeigte bei einem Termin die deutlich dickeren Erdkabel, die bis zu achtmal mehr kosten und auch mehr Boden in Anspruch nehmen.
„Der Druck muss von den Leuten kommen“
„Für mich persönlich ist es aufgrund der höheren Kosten wesentlich realistischer, die geplante Trasse vollständig zu verhindern, als alles unter der Erde zu verlegen“, erklärt auch Herbert Zankl. Der Obmann der FPÖ Treffen kämpft mit einer Bürgerinitiative gegen den Trassenverlauf.
„Der Druck muss von den Leuten kommen, dann kann man auch etwas ändern“, so Zankl. „In Treffen haben wir schon eine Autobahn und einen Schotterabbau verhindert. Die geplante Trasse führt direkt an einem Siedlungsgebiet vorbei, das verunsichert die Bevölkerung.“ Denkbar wäre für ihn eine Trasse durch ein nahes Landschaftsschutzgebiet, wenn sich die Leitung nicht verhindern lässt.
Windkraft-Entscheidung frühestens im Dezember
Bei einem anderen Energiethema könnte es bald zu einer Entscheidung kommen. „Der VfGH tritt im Dezember wieder zu Beratungen zusammen“, erklärt VfGH-Sprecherin Cornelia Mayrbäurl zur Beschwerde gegen die Windkraftbefragung. „Das ist der früheste mögliche Zeitpunkt für eine Entscheidung.“
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