Kriegsberichterstattung ist ein höchst gefährliches Unterfangen. Einmal mehr musste das ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz am eigenen Leib erfahren. Nur knapp kam er am Samstagvormittag in der Ukraine bei einem Drohnenbeschuss mit dem Leben davon. Ein Geschoss war in das Fahrzeug, in dem sich Wehrschütz befand, eingeschlagen. Ein Video zeigt die dramatischen Szenen.
Wehrschütz war – wie berichtet – am frühen Samstagvormittag gemeinsam mit zwei Mitgliedern einer ukrainischen Hilfsorganisation sowie einer spanischen Agenturjournalistin mit einem Kleinbus beim Vorort Nowosjolowka in Konstantinowka unterwegs.
„Wir fahren eine Linkskurve, und plötzlich schreit der Mitarbeiter der Hilfsorganisation, der hinter mir sitzt: ,Achtung, stehen bleiben, raus dem Auto!‘“ Der Fahrer stoppte das Fahrzeug, Wehrschütz und seine Begleiter sprangen augenblicklich aus dem Wagen – „ich wusste, das kann nur eine Drohne sein“, so ein gefasster Wehrschütz im Gespräch mit der „Krone“.
Das Video des Drohnenangriffs in der Originalversion:
Sprengladung, „um einen Panzer anzuschießen“
„Das war offensichtlich eine Drohne, die mit einer Sprengladung beladen war, um einen Panzer anzuschießen.“ Die Flucht aus dem Wagen geschah keine Sekunde zu früh: Einen Wimpernschlag später wurde das Fahrzeug bereits von dem Geschoss am Motorblock getroffen. Splitter durchdrangen in weiterer Folge das komplette Fahrzeug, wurden teils auch an der Rückseite hinausgeschleudert und hinterließen klaffende Löcher im Blech.
Jener Mitarbeiter der Organisation, der hinter Wehrschütz im Auto saß, habe ihnen allen „das Leben gerettet“, so Wehrschütz, der sich nach dem gefährlichen Zwischenfall nun wieder auf den Weg nach Kiew macht.
„Fünf Schutzengel“
Unmittelbar danach habe er sich gleich mit seiner Familie in Verbindung gesetzt. Er habe „fünf Schutzengel gehabt“, attestierte ihm Tochter Michaela, seine Frau habe bereits eine böse Vorahnung gehabt, dass etwas passieren könnte und „schlecht geschlafen“, so der Ukraine-Korrespondent.
Bereits vor drei Jahren war Wehrschütz im Zuge seiner Kriegsberichterstattung in eine lebensbedrohliche Lage geraten. Der Ukraine-Korrespondent überlebte den Beschuss eines Hotel durch russische Raketen. In diesem hatte er übernachtet. „Dass es riskant wird, war klar. Aber dass es so verdammt knapp wird, ahnte ich nicht“, erklärte Wehrschütz damals. Ähnliches gilt wohl auch für den aktuellen Vorfall ...
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