„Umlagen aussetzen“

Sattes Gehaltsplus bei WKÖ: Erster Boykottaufruf

Wirtschaft
05.11.2025 09:15

Es rumort in der Wirtschaftskammer nach der Ankündigung, die Gehälter um satte 4,2 Prozent zu erhöhen. In vielen Betrieben ist die Lage währenddessen sehr ernst. Der Industrielle Stephan Zöchling will nun die Kammerumlage nicht mehr bezahlen und ruft per Aussendung zu einem Boykott auf. Die WKÖ habe offenbar „zu viel Geld zur Verfügung“.

„Selbst die Gewerkschaft der Metaller hat verstanden, dass es angesichts der Lage kein ‘Weiter wie bisher‘ geben kann – die WKO offenbar nicht“, so der Unternehmer, dessen steirischer Auspuffhersteller Remus jährlich über 200 Millionen Euro Umsatz macht.

„Wenn man sich in der Kammer eine solche Erhöhung leisten kann, dann hat man offensichtlich zu viel Geld zur Verfügung, aber Nullkommanull Sparbewusstsein.“ Viele Unternehmen stehen hingegen wegen Problemen bei der Wettbewerbsfähigkeit unter Druck.

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Wenn man sich in der Kammer eine solche Erhöhung leisten kann, dann hat man offensichtlich zu viel Geld zur Verfügung.

Stephan Zöchling, Remus-Chef

Stephan Zöchling ist Industrieller, sein Betrieb macht über 200 Millionen Euro Umsatz jährlich.
Stephan Zöchling ist Industrieller, sein Betrieb macht über 200 Millionen Euro Umsatz jährlich.(Bild: Fotocredit © Gerry Frank Photography 2024)

Zöchling ruft zu Beitragsstopp auf
Der Industrielle ruft daher dazu auf, „die Kammerumlagen 1 und 2 für die kommenden Monate auszusetzen.“ Das werde auch sein Unternehmen tun. 100 Unternehmen sollen dem Beispiel folgen, so Zöchling. Die Kammer habe ihren Auftrag aus den Augen verloren und soll ihn nun spüren.

In Österreich gibt es eine verpflichtende Kammerumlage, die jedes Unternehmen zwangsweise zahlen muss, so finanziert sich die Wirtschaftskammer. Im internationalen Vergleich ist die Umlage sehr hoch.

Zöchling ist nicht der einzige, der kein Verständnis für die Erhöhung hat. In der Kammer und vor allem bei den Mitgliedsunternehmen rumort es. Die Spitze um Harald Mahrer steht unter Druck.

„Völlig falsches Zeichen“
Als Erklärung dient eine fixe Berechnungsformel, die sich an den KV-Abschlüssen des Vorjahres orientiert, in einigen Jahren lag der Abschluss auch unter den sonstigen Branchen.  Dennoch ist der Zeitpunkt ungünstig, Zöchling sieht ein „völlig falsches Zeichen“.

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