Neues Konzept wurde im zuständigen Gremium einstimmig beschlossen. Konsens herrscht auch in der Opposition: Versorgung werde geschwächt.
Der Plan, der die künftige Spitals- und Versorgungsstruktur in der Steiermark bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus festlegt, wurde – wie am Montag mehrfach betont wurde – einstimmig beschlossen. Politisch sorgt das Papier jedoch für heftige Diskussionen.
Neos-Chef Niko Swatek spricht etwa von einer „Quittung für die Versäumnisse der letzten Jahre“. Der Plan dünne die Gesundheitsversorgung aus, besonders im Bezirk Liezen, wo das versprochene Leitspital nun endgültig vom Tisch sei. „Übrig bleibt ein Fleckerlteppich an medizinischer Versorgung“, so Swatek. Unklarheiten über Zeitpläne, Kooperationen mit der ÖGK, AUVA und anderen Ländern würde die Unsicherheit für Patienten und Beschäftigte verstärken.
„FPÖ unter Mario Kunasek bricht Wahlversprechen“
Deutlich härter fällt die Kritik der SPÖ aus. Klubobmann Max Lercher und sein Stellvertreter Hannes Schwarz sprechen von einem „offenen Kahlschlag im Gesundheitswesen“. Was als Strukturreform verkauft werde, sei in Wahrheit ein massiver Sparkurs: „Abteilungen werden gesperrt, Standorte infrage gestellt und Millionen Euro eingespart – das verschlechtert direkt die Lebensrealität der Menschen.“ Besonders das LKH Bad Aussee und die Orthopädie in Bad Radkersburg seien betroffen. Für Lercher bricht die FPÖ unter Landeshauptmann Mario Kunasek damit zentrale Wahlversprechen.
Die Rahmenbedingungen im niedergelassenen Bereich müssen dringend verbessert und Kassenstellen attraktiver gemacht werden.

Michael Sacherer
Ärztekammer
Bild: Jauschowetz Christian
Das Reformpapier greift sehr mutig aktuelle Probleme auf. Speziell für die Nachsorge braucht es aber neue Strukturen – diese wurden mitgeplant.

Michaela Wlattnig
Patientenombudsfrau
Bild: Jauschowetz Christian
Mit der de-facto-Schließung des Spitals in Bad Aussee und der Beschneidung von Radkersburg bricht die FPÖ sämtliche Wahlversprechen.

Max Lercher
SPÖ-Chef
Bild: Pail Sepp
Anstatt Klarheit zu schaffen, bleiben zahlreiche Fragen offen. Und in Wahrheit zeigt sich ein Flickwerk aus ungelösten Problemen.

Claudia Klimt-Weithaler
KPÖ-Klubobfrau
Bild: Jauschowetz Christian
Abteilungen werden geschlossen, verschoben und geteilt – übrig bleibt in der Steiermark ein Fleckerlteppich an medizinischer Versorgung.

Niko Swatek
NEOS-Chef
Bild: Jauschowetz Christian
Es braucht das politische Bekenntnis, Krankenhausstandorte über Landesgrenzen hinweg aus einer Hand zu planen – Schluss mit dem Flickwerk.

Sandra Krautwaschl
Grünen-Klubobfrau
Bild: Jauschowetz Christian
Auch KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler sieht im RSG „kein Zukunftsprogramm, sondern vielmehr den Versuch, ein kaputtgespartes System schönzureden“. Die Präsentation habe mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geliefert. „Es fehlt weiterhin an Personal, Kassenstellen und klaren Vereinbarungen mit anderen Bundesländern. Aussee hat de facto den Spitalsstatus verloren.“
Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl fordert klare Vereinbarungen über Landesgrenzen hinweg: „Entscheidend ist, was wirklich umgesetzt wird – Schluss mit dem Flickwerk.“
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