Dreimal Suchaktion

Was wollte Deutscher bei Nacht mit Koffer am Berg?

Tirol
27.12.2025 10:33

Die kuriose Aktion eines Deutschen (43) hielt an den Weihnachtsfeiertagen die Einsatzkräfte im Tiroler Landeck auf Trab: Zeugen hörten die Hilferufe des Mannes, der sich mitsamt einem Rollkoffers am Berg verstiegen hatte und die Heilige Nacht auf 1400 Meter verbringen musste. Bevor er aber mittels mehrerer Suchaktionen gefunden werden konnte, war er bereits in seine Heimat zurückgekehrt.

Zum ersten Mal wurde der Polizei Landeck in der Heiligen Nacht gegen 1 Uhr gemeldet, dass im Bereich Angedair/Öd Hilferufe aus dem Schlosswald zu hören seien. „In weiterer Folge wurde eine Sofortfahndung durch die verständigte Polizeistreife durchgeführt“, heißt es von der Exekutive. Die Suche blieb jedoch ergebnislos und wurde abgebrochen.

Erneut Hilferufe
Am Christtag gegen 9 Uhr wurden dann erneut Hilferufe aus demselben Gebiet gemeldet. Diesmal startete die Polizei einen großangelegten Sucheinsatz inklusive Alpinpolizei, Bergrettung samt Suchhunden, Feuerwehr, Polizeihubschrauber und mehreren Drohnen. Weitere Hinweise veranlassten die Einsatzkräfte dazu, ihre Suche auf die gegenüberliegende Hangseite im Bereich Thial bzw. Katlaun zu verlegen.

Bis in die Abendstunden wurde gesucht, allerdings erneut vergeblich. Gegen 18.50 Uhr wurde der Einsatz abgebrochen. 

Zahlreiche Einsatzkräfte waren in die Suche eingebunden.
Zahlreiche Einsatzkräfte waren in die Suche eingebunden.(Bild: ZOOM Tirol)
Auch Drohnen standen mehrmals im Einsatz.
Auch Drohnen standen mehrmals im Einsatz.(Bild: ZOOM Tirol)

Jäger entdeckte Spuren eines Koffers
Bis ein Jäger am Mittag des Stefanitages im Thial-Tobel, einem steilen Tal bei Landeck, Fußspuren und die Abdrücke eines Rollkoffers entdeckte. Wieder startete ein Sucheinsatz, diesmal mit Polizeihubschrauber und -drohne und einem Diensthund. Auf einer Seehöhe von 1400 Metern entdeckten die Einsatzkräfte dann tatsächlich einen Reisetrolley, in dem sich auch eine Geldtasche befand.

Anhand der Dokumente darin konnten die Sachen einem 43-jährigen Deutschen aus dem Landkreis Esslingen nahe Stuttgart im Bundesland Baden-Württemberg zugeordnet werden. Die deutsche Polizei wurde hinzugezogen und erreichte den 43-Jährigen unversehrt. 

Kam im unwegsamen Gelände nicht mehr weiter
Wie sich herausstellte, war der Deutsche am Heiligen Abend mit dem Zug nach Landeck gereist. Zu Fuß ging er in Richtung Gramlach und folgte dann einem Forstweg in Richtung Thial-Tobel – all das wohlgemerkt mit seinem Rollkoffer im Schlepptau. „Dort verließ er den markierten Steig in unwegsames Gelände und kam schließlich nicht mehr weiter“, berichtet die Polizei.

Das Handy des Mannes funktionierte nicht, daher rief er laut um Hilfe. Weil aber niemand kam, musste der Deutsche die Nacht im Freien verbringen. Am Morgen des Christtags ließ er dann seinen Koffer zurück, stieg ins Tal ab, setzte sich in den Zug und fuhr zurück nach Deutschland.

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Zur Frage, warum er den Sachverhalt nach Erreichen des Stadtgebiets nicht gemeldet hatte, machte der Deutsche keine Angaben.

Die Polizei in einer Aussendung

Hintergründe unklar
Der 43-Jährige gab gegenüber der Polizei an, sich bei der Aktion leicht verletzt zu haben. Was er am Berg wollte und warum er den Sachverhalt nicht gemeldet hat, als er zurück im Tal war, ist unklar. Die Ermittlungen der Polizei laufen. 

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