Die Partei des rechten Populisten Geert Wilders und die linksliberale D66 liefern sich bei der Parlamentswahl in den Niederlanden ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach der Auszählung von 99 Prozent der Stimmen sind die beiden gleichauf und könnten auf je 26 der 150 Sitze im Parlament kommen.
Für Wilders ist das Ergebnis ein deutlicher Verlust im Vergleich zur Parlamentswahl vor zwei Jahren. Damals hatte seine Partei für die Freiheit 37 Sitze erreicht. Die linksliberale D66 ist hingegen bereits jetzt die große Gewinnerin der Wahl mit einem Plus von 17 Mandaten. Dem 38-jährigen Spitzenkandidaten Rob Jetten werden die besten Chancen eingeräumt, eine Koalition zu bilden. Alle großen Parteien haben nämlich eine Zusammenarbeit mit Wilders ausgeschlossen.
Nach der jüngsten Hochrechnung kann die rechtsliberale heutige Regierungspartei VVD mit 22 Sitzen im Parlament rechnen. Das rotgrüne Bündnis GroenLinks-PvdA bekommt demnach 20 Mandate. Dahinter folgen die Christdemokratinnen und Christdemokraten mit 18. Insgesamt könnten 15 Parteien in das Parlament in Den Haag einziehen – in den Niederlanden gibt es keine Vier-Prozent-Hürde wie in Österreich.
So verteilen sich die Sitze in den Niederlanden:
Erster Rücktritt angekündigt
Der Spitzenkandidat von GroenLinks-PvdA, Frans Timmermans, kündigte schon kurz nach Veröffentlichung der ersten Prognose seinen Rücktritt an. „Ich nehme heute Abend meinen Abschied als euer Parteichef“, sagte er am Mittwoch vor seinen Anhängerinnen und Anhängern in Rotterdam. „Es ist mir nicht gelungen, genug Menschen davon zu überzeugen, uns ihre Stimme zu geben.“ Darum wolle er die Parteiführung an eine jüngere Person abgeben, sagte der 64-jährige.
Die Parlamentswahl in den Niederlanden war vorgezogen worden. Die rechte Regierung, die aus vier Parteien bestand, hatte im Juni ihr Aus verkündet. Stärkster der vier Koalitionspartner war die Partei für die Freiheit (PVV) von Wilders. Dieser wurde jedoch nicht selbst Ministerpräsident. Diese Position bekleidete der parteilose frühere Spitzenbeamte Dick Schoof. Nach weniger als einem Jahr zog sich Wilders mit seiner Partei schon wieder aus der Regierung zurück, sodass vorgezogene Neuwahlen fällig waren.

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