Auf dem Spielplatz hinter der Wiener Börse schaukeln und rutschen Kinder in der Nachmittagssonne. Der Beserlpark wurde 1993 nach Hermann Gmeiner, dem Gründer der SOS-Kinderdörfer, benannt.
40 Jahre nach dessen Tod gibt es massive Vorwürfe gegen den „Pionier der Menschlichkeit“. Gmeiner soll an acht Jugendlichen „sexuelle Gewalt und Misshandlungen“ ausgeübt haben, so der schreckliche Verdacht. Das hat die Organisation, die seit September mit massiven Vorwürfen konfrontiert ist, am Donnerstag selbst bekannt gegeben. „Niemand steht über dem Prinzip der Verantwortung. Auch nicht Gründerfiguren“, erklärte Geschäftsführerin Annemarie Schlack. Die Erkenntnis kam leider zehn Jahre zu spät. Deshalb hat die Föderation von SOS-Kinderdorf gestern ihre Österreich-Organisation suspendiert.
Nach der Gründerfigur sind in ganz Österreich Plätze, Straßen und Parks benannt. Nun werden Denkmäler abmontiert, Straßen umbenannt, auch der Hermann-Gmeiner-Park in Wien wird wohl seinen Namen verlieren.
Gut so. Endlich Schluss mit dem Heile-Welt-Image. Die Mauern des Schweigens niederreißen. Leid, das Kindern zugefügt wurde, benennen. Die Vorfälle aufarbeiten und die Opfer entschädigen.
Über dieser Mammutaufgabe sollte man aber nicht all jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergessen, die Waisen und Kindern aus prekären Verhältnissen in den SOS-Kinderdörfern ein Zuhause gegeben haben und noch immer geben.
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