Weil es zuletzt Provokationen mit Flugkörpern im Luftraum von EU-Ländern gegeben hat, ist das Thema hochaktuell: Wie schützt man sich vor unerwünschten Drohnen im eigenen Land? Für LH Thomas Stelzer (ÖVP) ist die Antwort klar. Er geht davon aus, dass in der Kaserne Freistadt Abwehrsysteme stationiert werden.
Russische Drohnen über Polen, mehrere Flugobjekte über Dänemark und Norwegen: Vor wenigen Wochen beschäftigten geballte Vorfälle die europäische Luftverteidigung. In Österreich will man sich gegen die zunehmende Gefahr durch Drohnen mit dem Schutzschirm Sky Shield wappnen. Alle Parlamentsparteien außer der FPÖ stimmten im Frühjahr dafür, dass sich Österreich quasi der europäischen Sky-Shield-Initiative anschließen soll.
Neun „Skyranger“-Türme in Freistadt
Auch Oberösterreich soll davon profitieren: Landeshauptmann Stelzer geht fix davon aus, dass der Schutzschirm gegen Drohnen auch hier aufgespannt wird. Konkret sollen neun von 36 Stück des Drohnenabwehr-Systems „Skyranger“, die das Verteidigungsministerium Anfang 2024 in Auftrag gegeben hat, in der Kaserne Freistadt stationiert werden.
Um unseren Standort auch wirtschaftspolitisch abzusichern, machen wir uns dafür stark, dass auch in unserer Region ein Schutzschirm gegen feindliche Bedrohungen wie Drohnen und Flugkörper aufgespannt wird.
Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP)
Zahlreiche systemkritische Einrichtungen
Oberösterreich habe bundesweit die höchste Anzahl an systemkritischen Einrichtungen und eine starke Industrie, argumentiert der Landeschef. Insgesamt 273 Anlagen und Betriebsstätten mit mehr als 100 Beschäftigten – in den Sektoren Energie, Verkehr, Finanzwesen, Gesundheits-, Wasserversorgung, digitale Kommunikation und Verwaltung – liegen in Oberösterreich.
ÖVP gegen FPÖ
Landespolitisch ist die Causa brisant: Mit seinem Vorstoß düpiert Stelzer seinen Koalitionspartner. Die FPÖ stemmt sich ja gegen Sky Shield – mit dem Argument, die Luftabwehrinitiative sei nicht mit der Neutralität vereinbar. Erst vor wenigen Tagen forderte die oberösterreichische FPÖ-Nationalratsabgeordnete Susanne Fürst eine Volksabstimmung dazu. Stelzer bleibt aber unbeirrt: Insbesondere mit Blick auf die wiederkehrenden Provokationen durch Drohnen im Luftraum von EU-Ländern sei das Interesse von Oberösterreich an „leistungsfähigen militärischen Schutzsystemen“.
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