Kaffeehäuser gehören in Salzburg auch in den Bezirken zum Kulturgut. Die Tradition ist noch lange nicht tot. Es gibt vom Pinzgau bis in den Flachgau neue Geschäftsideen. Die hohen Kaffee- und Schokoladenpreise machen aber allen zu schaffen.
Stirbt neben der Wirtshauskultur auch die Kaffeehaus-Tradition in Salzburg? In der Sparte Gastronomie in der Wirtschaftskammer beruhigt man: 550 Kaffeehaus-Betriebe waren es 2023 im Bundesland, Mitte Oktober dieses Jahres liegt die Zahl bei 534 Angeboten, bleibt also nahezu unverändert.
Und es gibt nicht nur jene, die zusperren, sondern auch die Durchstarter. Ein neuer Ort auf der Genuss-Landkarte der Kaffee- und Tortengenießer ist das Café Restaurant „Zsommspü“ (Zusammenspiel) in Saalfelden. Stefanie Fuchsberger und ihr Mann Christoph haben in der früheren Tischlerei von Opa und Vater, die fast zehn Jahre leer stand, ein Café eingerichtet. Dort, wo einst gehobelt und geschraubt wurde, liegt jetzt Kaffeeduft in der Luft.
Gemütliches Café in früherer Tischlerei
„Wir arbeiten beide schon viele Jahre in der Gastronomie. Die Schwiegereltern waren von der Idee gleich begeistert und haben uns die Chance gegeben“, erzählt Christoph und verrät über das Konzept: „Das familiäre Flair ist uns wichtig.“ Kuchen wie zu Omas Zeiten werden im Haus produziert. „Wir wollen Mitbewerbern nichts wegnehmen, sondern gehen unseren eigenen Weg“, betonen die geborenen Gastgeber. Von Apfel- oder Zwetschkenstreuselkuchen bis zu Eierlikör-Gugelhupf werden alte Rezepte zum Gedicht.
Auf eine lange Geschichte bauen die Brüder Hochleitner vom Café Schiebel in St. Johann. Das Geschäft läuft gut. „Wir haben kein Problem, weil wir gute Ware anbieten“, so Christian Hochleitner. An der Adresse wird seit 50 Jahren Süßes aufgetischt. Steigende Kaffeepreise werden überall zur Herausforderung. Noch ist der Cappuccino in St. Johann aber unter fünf Euro zu haben. Mehr zu schaffen mache aktuell der Schokoladepreis. Betriebe sind mit Steigerungen von bis zu 400 Prozent konfrontiert.
„Noch fordernder als der Kaffeepreis sind die Steigerungen bei der Schokolade.
Patrick und Christian Hochleitner, Café Schiebel in St. Johann
Bild: Cafe Schiebel
Einige gaben auf. Ein blinder Fleck ist aber auch der Flachgau noch nicht. Martina Moser „erbte“ Familientradition in Seekirchen. Vor sechs Jahren entschied sie sich, das Café zu verpachten und sich selbst voll auf die Backstube zu konzentrieren. Bekanntheit haben von Prinzregententorte bis zu Cremeschnitte viele ihrer Kreationen. „Kaffeehäuser müssen bleiben“, sagt sie und betont, dass Cafés nicht nur Ort der „süßen Sünde“, sondern auch wichtige Treffpunkte sind.
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