Vor 20 Jahren endete das Kapitel für die ländliche Polizei-Einheit: Für viele ging damit ein persönlicher Exekutivkontakt verloren.
In Bergheim lebt die Geschichte noch heute: die der Gendarmerie. Vor exakt 20 Jahren wurde die Polizeieinheit eingestampft. Für viele ländliche Regionen änderte sich im öffentlichen Leben dadurch einiges. Der Dorfgendarm, manchmal auch respektlos gemeint, verschwand von der Bildfläche. Erst im Nachgang zeigte sich, dass dadurch weite Teile Salzburgs, ja ganz Österreichs, ein wichtiger öffentlicher Ansprechpartner verloren ging.
„Die Zeiten haben sich schon auch ein wenig geändert“, sagt Helmut Naderer. Der 63-jährige Postenkommandant von Bergheim war Gendarm mit Leib und Seele. Das sieht man auch, wenn man den Exekutivbeamten in seinem Posten besucht. Dort hat Naderer ein kleines, aber feines Gendarmeriemuseum eingerichtet.
Die Exponate dort reichen bis zu den ersten Jahren der Gendarmerie im Jahr 1849 zurück. So ist dort etwa eine der ersten Uniformen der Gendarmerie ausgestellt. Alltägliche und auch kuriose Exponate, wie etwa Gendarmerie-Ski, geben Aufschluss über das Polizei-Zeitalter.
Gendarm erlebte auch kuriose Begebenheiten
Naderer besuchte in den frühen 1980er Jahren die Gendarmerie-Grundschule auf der Burg Hohenwerfen. Von wundersamen Begegnungen mit einem DDR-Lkw-Fahrer, der sich im Flachgau verfahren hatte bis hin zu einem Bezirkshauptmann, den er auf die soeben eingeführte Gurtpflicht im Auto aufmerksam machen musste, Naderer erlebte als Polizist so einiges. „In Erinnerung bleibt ihm auch eine Hexenanbetung am Plainberg“. Er und ein Kollege mussten die Hexen aber nicht vertreiben. Sie zogen von dannen.
Am Posten in Bergheim versucht der Kommandant den persönlichen Kontakt zwischen Polizei und Bevölkerung nach alter, Gendarmerie-Tradition aufrechtzuerhalten. „Das Persönliche und schon auch der direkte Umgang, das macht es doch aus.“ Seine Gendarmerie-Uniform trug Naderer, der auch einen Abstecher in die Landespolitik wagte, weit über das Ende der Einheit im Jahr 2005 hinaus. Fürs Ablegen der Bekleidung gab es nämlich noch eine Übergangsfrist bis zum Jahr 2007.
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