Zwei Berliner Personenschützern werden unzulässige private Kontakte zu Rapper Bushido vorgeworfen. Zunächst hätten sie ihn dienstlich bewacht, später privat gegen Vorteile, heißt es. Die Polizei führte bereits eine interne Untersuchung durch.
Diese und Hinweise von außen hätten „belastbare Anhaltspunkte für eine korruptionsverdächtige Entwicklung im Personenschutzkommissariat LKA 616“ ergeben, teilte die Berliner Polizei am Freitag mit. Möglicherweise seien „dienstliche Ressourcen unzulässig“ genutzt worden. Vor einer Woche war durch einen Bericht der „Bild“-Zeitung bekannt geworden, dass mindestens ein Berliner Polizist und Personenschützer auch privat mit Bushido verbunden war. Dieser war in einem Fernsehinterview im Hintergrund zu sehen und von einem Kollegen erkannt worden. Später hieß es, dass zwei Personenschützer bei dem Dreh mit Moderatorin Frauke Ludowig in einem Restaurant dabei waren.
Zu diesem Zeitpunkt war der Auftrag, den Rapper und seine Familie zu schützen, bereits zu Ende. Bushido und seine Angehörigen waren während eines Prozesses um seine früheren Verbindungen zu einem bekannten arabischstämmigen Clan bedroht worden.
Auftritte, Urlaube und Ausflüge begleitet
Derzeit richte sich der Verdacht gegen zwei Personen, sagte Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel. Sie seien versetzt worden, „um Einflussnahmen und Verflechtungen auszuschließen. Inwieweit dieses Verhalten wirklich strafrechtlich relevant ist, das werden wir prüfen, disziplinarrechtlich natürlich auch.“ Nähe zu Schutzpersonen dürfe nie in Abhängigkeit umschlagen, sagte Polizeivizepräsident Marco Langner. Nebenjobs bei Spezialeinheiten sind strikt untersagt.
Den Polizisten wird vorgeworfen, monatelang privat für Bushido und seine Familie gearbeitet zu haben. Laut „Bild“ reisten sie zu Auftritten mit, begleiteten Urlaube und Ausflüge, auch ins Ausland. Nun wird ermittelt, ob und wie sie für diese Dienste bezahlt wurden und ob sie dabei auch Waffen trugen. Laut dem Bericht geht es um kostenlos überlassene Möbel, Spielzeug und Elektrogeräte aus Bushidos früherer Villa. Eine Hausbootparty werde ebenfalls untersucht.
Der deutsche Rapper äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen. Gegen ihn selbst wird nicht ermittelt.
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.