Der britische Prinz Andrew hat alle seine königlichen Titel niedergelegt, darunter den des Herzogs von York. Am Freitag wurde eine entsprechende Erklärung veröffentlicht. Er habe mit der Königsfamilie gesprochen, der Monarch sei mit dem Schritt „zufrieden“.
„Nach Gesprächen mit dem König sowie meiner unmittelbaren und weiteren Familie sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die andauernden Anschuldigungen gegen mich von der Arbeit Seiner Majestät und der königlichen Familie ablenken (...)“, heißt es in der Erklärung von Andrew.
Man sei gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass er nun einen Schritt weiter gehen müsse und die „verliehenen Ehren“ nicht länger verwende. Er stehe weiterhin zu der Entscheidung vor fünf Jahren, sich aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen, und weise die Anschuldigungen, die gegen ihn erhoben werden, zurück. Gänzlich aberkannt werden kann dem tief gefallenen Prinzen (65) das Herzogtum aber nur durch das Parlament.
Hier sehen Sie die Erklärung:
Vorwurf des sexuellen Missbrauchs
Es handelt sich um einen weiteren Tiefpunkt in dem langjährigen Skandal um Andrews Verbindungen zu dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Erst kürzlich hatte die britische Zeitung „The Sun“ enthüllt, dass der Prinz eine E-Mail an Epstein über Virginia Giuffre geschrieben habe, obwohl er die Verbindung zu ihr zuvor abgestritten hatte. Mit Epstein, der jahrelang einen Missbrauchsring betrieben hatte, war er befreundet.
Giuffre war Klägerin und eines der bekanntesten Opfer im Missbrauchsskandal. Sie ging 2019 mit Vorwürfen an die Öffentlichkeit, dass sie von Epstein und seiner Vertrauten Ghislaine Maxwell gezwungen worden sei, mit Prinz Andrew Sex zu haben – mehrfach und als Minderjährige. Sie klagte ihn auf Schmerzensgeld wegen sexuellen Missbrauchs. Der Prozess gegen den Monarchen endete mit einem Vergleich, laut britischen Zeitungen flossen 14 Millionen Euro. Kommende Wochen erscheinen Memoiren der Frau, die inzwischen gestorben ist.
Weihnachtsfeier abgesagt
Der jüngste Schritt soll die britische Monarchie wohl vor weiterem Schaden bewahren. Laut Medienberichten hat der Royal auch schon angekündigt, nicht an der traditionellen Weihnachtsfeier der Familie in Sandringham teilzunehmen.
Seine Rolle als offizieller Vertreter des Königshauses, militärische Ränge und Schirmherrschaften hatte Andrew bereits verloren. Ein Prinz bleibt der 65-Jährige weiterhin, den Titel trägt er schon seit seiner Geburt. Seine beiden Töchter Beatrice und Eugenie bleiben Prinzessinnen. Seine Ex-Frau Sarah Ferguson wird ihren Titel Duchess of York ebenfalls nicht länger verwenden.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.