EU-Digitalisierung

Wie Kärnten junge Fachkräfte anlockt und hält

Kärnten
16.10.2025 08:00

Gegen mehr als 100 andere Veranstaltungen setzte sich Kärnten bei der European Week of Regions and Cities in Brüssel durch und lud zum Workshop über Digitalisierung, europäische Zusammenarbeit und „Brain Gain“.

Wie schafft es eine Region, junge, engagierte und gut ausgebildete Personen nicht zu verlieren? Und was genau braucht es, damit sich Menschen in ihrer Heimat wohlfühlen, gar nicht erst wegziehen wollen?

Fragen, die nicht nur Kärnten beschäftigen – ähnliche Herausforderungen kennen auch Frankreich, Finnland, Spanien... Eine mögliche Antwort: digitale Innovationen.

Um Ideen auszutauschen, Lösungsansätze zu besprechen und voneinander zu lernen, traf Landeshauptmann Peter Kaiser Vertreterinnen und Vertreter dieser drei Regionen am Rande des Ausschusses der Regionen (AdR) in Brüssel. Im hochkarätig besetzten Workshop — eine von nur 31 Konferenzen der diesjährigen European Week of Regions and Cities und vom Kärntner Verbindungsbüro in Brüssel mitorganisiert — wurde diskutiert, wie europäische Regionen attraktive Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandorte werden und bleiben können.

Die Teilnehmer des Kärnten-Workshops in Brüssel (v.l.n.r.): Anne Rudisuhli (Mitglied des ...
Die Teilnehmer des Kärnten-Workshops in Brüssel (v.l.n.r.): Anne Rudisuhli (Mitglied des Ausschusses der Regionen und Regionalrätin, Bouches-du-Rhône, Frankreich), Juan Ángel Morejudo Flores (Digital Transformation Agency, Castilla-La Mancha, Spanien), Miran Gajšek als Moderator (Staatssekretär im slowenischen Ministerium für Natürliche Ressourcen und Raumplanung), Landeshauptmann Peter Kaiser und Johanna Honkanen (Liaison Managerin der Innovationsagentur Prizztech, Region Satakunta, Finnland)(Bild: Illias Teirlinck)
Die Region Łódzkie in Polen nahm in zuhörender Rolle an der Veranstaltung teil.
Die Region Łódzkie in Polen nahm in zuhörender Rolle an der Veranstaltung teil.(Bild: Illias Teirlinck)
Kärnten setzte sich mit seinem Workshop gegen mehr als 100 Veranstaltungen durch.
Kärnten setzte sich mit seinem Workshop gegen mehr als 100 Veranstaltungen durch.(Bild: Illias Teirlinck)
(Bild: Illias Teirlinck)
(Bild: Illias Teirlinck)
(Bild: Illias Teirlinck)

„Europa ist ein Land der Regionen, Städte, Gemeinden. Dort ist die EU am ehesten spürbar“, betonte Kaiser und forderte: „Das, was wir brauchen, ist europäischer Austausch — nicht nur auf staatlicher Ebene, sondern vor allem in den Regionen, wo du näher an den Menschen bist, wo die Vorteile gesehen werden.“

Der High-Tech-Cluster rund um Infineon in Villach, der Silicon Alps Cluster, die Silicon Alps Labs und die European Semiconductor Regions Alliance (ESRA), die Kärnten 2023 mitbegründet hat, seien Beispiele für die eigene Wirtschafts- und Weiterentwicklung in den letzten Jahren, hätten geholfen, Kärnten zu einem „europäischen Hotspot für grüne Mikroelektronik und High-Tech-Industrie“ zu machen.

Weitere Beispiele: „Bildungshubs und Educational Labs, Forschungs- und Technologieparks, ein Digitalisierungsstipendium, eine digitalisierte Verwaltung mit der eigenen KI ,KärntenGPT‘ und die vollständige Digitalisierung von Förderverfahren, damit nicht jedes Mal Hunderte Anträge gestellt werden müssen.“ Auch die enge Zusammenarbeit mit Nachbarregionen Steiermark, Tirol, Italien und Slowenien hätte dazu beigetragen, „Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen zu stärken“.

Dafür wurde eine Digitalisierungsstrategie des Landes ausgearbeitet, eine eigene Taskforce treibe diese voran – mit diesen gezielten Maßnahmen habe Kärnten den Wandel „vom Brain Drain zum Brain Gain“ geschafft: „Wir ziehen junge Fachkräfte an und halten sie bei uns.“

Diese Entwicklung hat allerdings nicht nur positive Seiten, sie könne auch Schwierigkeiten mit sich bringen: „Digitalisierung ist dann falsch angewendet, wenn sie Menschen zurücklässt. Wir müssen besonders darauf achten, dass Digitalisierung nicht zur Diskriminierung wird“, unterstrich Kaiser. Vor allem für ältere Personen müssen analoge Wege erhalten bleiben, der Nutzen von Digitalisierung sei schließlich nicht nur Kosten zu sparen und schneller sowie effizienter zu werden, sondern auch bürgernäher. „Ein kritischer Blick von externen Fachleuten und Feedback aus der Bevölkerung“ helfe dabei, Digitalisierung so barrierefrei wie möglich zu gestalten.

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