Während FP-Funktionäre ihre eigene Stadträtin rechtswidrig aus dem Amt drängen, wird es um Erwin Angerer auffällig still.
Erwin Angerer kennt man normalerweise nicht als jemanden, der Konflikten aus dem Weg geht. Der blaue Landeschef hält sich mit Kritik an politischen Vorgängen selten zurück, findet immer scharfe, mahnende Wort – zumindest in Richtung SP und VP. Nur zur Causa in Wolfsberg hat Angerer nichts zu sagen. Zu innerparteilichen Diskrepanzen schweigt er.
Selbst (oder gerade dann?), wenn Bundesrätin Isabella Theuermann rechtswidrig von ihren eigenen Leuten – also FP-Funktionären – als Stadträtin in Wolfsberg abmontiert wird (wir haben berichtet). Dort fühlt sich der Mühldorfer Bürgermeister offenbar nicht zuständig: „Das hat mit der Stadtpartei zu tun, nicht mit der Landespartei“, so der FP-Chef. Er wolle und werde sich nicht einmischen, solche Umstände würden „sicherlich nicht in der Kompetenz des Landesobmannes liegen“. Ah ja – gut zu wissen
Ich mische mich nicht ein – das ist eine Sache der Stadtpartei Wolfsberg. Das liegt nicht in der Kompetenz des Landesobmannes.
Erwin Angerer, FP-Landesobmann
Bild: Rojsek-Wiedergut Uta
Sind dem freiheitlichen Landeschef wirklich die Hände gebunden? Oder ist an den Gerüchten, Angerer wolle mit dem mächtigen FP-Nationalrat und Rechtsanwalt Christian Ragger nicht aneinandergeraten, doch etwas dran? Immerhin soll Ragger (er möchte sich dazu nicht äußern) hinter dem FP-Rauswurf von Theuermann stecken. „Solche Gerüchte kommentiere ich nicht“, heißt es von Angerer dazu.
Das Schweigen wird kritisiert
Dass Ragger ihn selbst als Landesobmann ablösen könnte – auch diese Gerüchte halten sich seit Monaten hartnäckig – kostete Angerer zwar nur ein müdes Lächeln, sein Schweigen zu Innerparteilichem wird aber von einigen auch als Schwäche gedeutet – welcher Chef sieht auch untätig dabei zu, wie eine eigene Stadt- und Bundesrätin illegalerweise abmontiert wird? Dass der Strippenzieher Ragger nun aus dem Schatten ins Licht tritt, ist aber zu bezweifeln. Lange kann sich Angerer jedenfalls nicht mehr aus der Verantwortung ziehen (etwas, dass er gerne bei den Regierungsparteien kritisiert) – immerhin werden Tätigkeiten der Volksanwaltschaft, die sich ja zwischenzeitig ebenfalls mit der Causa beschäftigt hat, im Landtag behandelt.
Die Art und Weise, wie diese Abwahl durchgeführt wurde, ist – gelinde gesagt – prädestiniert für den Villacher Fasching.
Isabella Theuermann, Ex-FP-Stadträtin
Und was bleibt Theuermann übrig? Nicht viel. Die rechtswidrige Vorgangsweise in Wolfsberg wird laut Entscheidung der Gemeindeaufsicht keine rechtlichen Konsequenzen für den roten Bürgermeister und die Amtsleiterin haben – und wohl auch keine parteiinternen J.Kapellari
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