„Steadfast Noon“
Nordsee: NATO hat ihre Atomwaffenübung begonnen
Die NATO hat ihr jährliches Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen begonnen. An der Übung „Steadfast Noon“ werden in den kommenden zwei Wochen etwa 2000 Militärs beteiligt sein, wie die Allianz zum Auftakt mitteilte.
Schauplatz des Manövers ist in diesem Jahr insbesondere der Luftraum über der Nordsee. Maßgeblich beteiligt sind zudem die niederländische Luftwaffenbasis Volkel sowie Militärstützpunkte im belgischen Kleine-Brogel, im britischen Lakenheath und im dänischen Skrydstrup. Deutschland stellt nach NATO-Angaben drei für das Abwerfen von US-Atombomben ausgerüstete Tornados sowie vier Eurofighter für die Übung zur Verfügung.
NATO-Generalsekretär: „Glaubwürdige nukleare Abschreckung“
Die NATO betont, dass „Steadfast Noon“ Routine sei und keine Reaktion auf die jüngsten russischen Luftraumverletzungen oder andere Provokationen darstelle. Dennoch soll das Manöver auch das klare Signal an Moskau senden, dass die NATO im Fall der Fälle auch bereit sei, sich mit Hilfe von Nuklearwaffen zu verteidigen. Die Übung sei notwendig, um sicherzustellen, dass die nukleare Abschreckung so glaubwürdig und wirksam wie möglich bleibe, sagte NATO-Generalsekretär Mark Rutte am Freitag.
Grund dafür, dass Deutschland als Land ohne eigene Atomwaffen an der Übung teilnimmt, ist die sogenannte nukleare Teilhabe der NATO. Sie sieht vor, dass in Europa stationierte US-Atomwaffen vom Typ B61 im Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden und dann etwa gegnerische Streitkräfte ausschalten. US-Atomwaffen sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge zum Beispiel in Norditalien, in Belgien sowie in den Niederlanden und im westdeutschen Büchel lagern.
Übungsdetails sind streng geheim
Zum genauen Übungsszenario und zu Details macht die NATO keine Angaben. Militärexperten zufolge wird bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Manövern geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Dabei und auch bei den anschließenden Angriffsübungen werden allerdings nur Übungsbomben ohne echten Kernsprengkopf verwendet.
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