Chinas Außenhandel hat trotz des Handelsstreits mit den USA an Fahrt gewonnen. Die Ausfuhren stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,3 Prozent. Das ist mehr, als Analystinnen und Analysten erwartet hatten.
Diese hatten zuvor mit einem Exportanstieg im September von etwa sechs Prozent gerechnet. Die Einfuhren wuchsen parallel um 7,4 Prozent, auch das liegt über der Prognose (1,5 Prozent). Der Zoll begründet den Anstieg unter anderem mit den wachsenden Exporten des produzierenden Gewerbes. Auch Ausfuhren von Hightech-Produkten wie Elektroautos oder Landmaschinen trügen zu der Entwicklung bei, sagte Zoll-Vizeminister Wang Jun.
In den wichtigsten Konsumentenmarkt USA sind die Exporte im September um 27 Prozent gesunken, die Importe um 16,1 Prozent. Derzeit gibt es im Zollstreit zwar eine Pause, vor wenigen Tagen drohte US-Präsident Donald Trump aber mit weiteren Zöllen in der Höhe von 100 Prozent. Diese sollen am 1. November in Kraft treten, zudem sollen Software-Exporte aus den Vereinigten Staaten nach China beschränkt werden. Chinas Regierung will deshalb strengere Regeln beim Export von seltenen Erden einführen.
Wohin China nun Waren verschifft
Durch die hohen Aufschläge im US-Markt weichen die Chinesinnen und Chinesen nun nach Südostasien oder Afrika aus. Exporte in die sogenannten ASEAN-Staaten stiegen im September um 15,6 Prozent im Vergleich zu September 2024. Nach Afrika legten die Ausfuhren gar um ungefähr 56 Prozent zu. Auch nach Deutschland exportierte China im September mehr (Plus von 10,9 Prozent). Die Importe legten aber nur leicht zu (1,8 Prozent). Deutsche und europäische Firmen plagt schon länger, dass China wenig importiert. Die Folge sind Preiskämpfe in der Auto-, Stahl- und Lieferdienstindustrie. In einigen Sektoren werden Preisuntergrenzen und gesenkte Produktionsziele erwartet.
Chinas Wirtschaft soll nach dem Willen der Regierung in diesem Jahr um fünf Prozent wachsen. Fachleute verwiesen jedoch auf eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, eine schwierige Lage auf dem Immobilienmarkt und zu wenig Maßnahmen, um die Nachfrage von Konsumentinnen und Konsumenten anzukurbeln.
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