Verbale Entgleisung

Kickl macht Erzbischof Lackner Islamismus-Vorwurf

Innenpolitik
11.10.2025 17:27

FPÖ-Chef Herbert Kickl hat gegen Erzbischof Franz Lackner nachgelegt. Der Salzburger Kirchenvertreter hatte dem blauen Parteiobmann vorgeworfen, den christlichen Glauben politisch zu missbrauchen. Kickl rückte Lackner nun in die Nähe des Islamismus.

FPÖ-Chef Herbert Kickl hat seinen Auftritt beim Parteitag der Tiroler Freiheitlichen genutzt, um scharfe Angriffe vor allem auf die ÖVP und die Justiz zu reiten. Die ÖVP-Politiker bezeichnete er als „Scheinkonservative“, die „gemeinsame Sache mit den Linken machen, um unsere Werte zu zerstören.“ Österreichs Justiz sei in einem „katastrophalen Zustand“ – und der Republik würde es ohnehin „verdammt dreckig“ gehen.

Richtig abenteuerlich wurde es allerdings, als Kickl im Europahaus in Mayrhofen auf die Kritik eines Geistlichen zu sprechen kam. Der Grund für die Auseinandersetzung waren biblische Anleihen, die Kickl jüngst genommen hatte. Am Samstag legte der Obmann der Freiheitlichen nach: „Ich sage auch heute ,Grüß Gott‘. Auch wenn dann ein kirchliches Oberhaupt wieder die Contenance verliert.“

Er sei derzeit auf der Suche nach einem Termin für eine Aussprache mit Lackner: „Dann werden wir wieder mal eine Hendl miteinander rupfen.“ Mittlerweile gebe es etwa mehr Muslime als Christen in Wiens Volksschulen: „Aber das ist die Kirche mucksmäuschenstill.“ Lackner wäre es wohl lieber „wenn ich aus dem Koran zitiere als aus der Bibel und statt ,Grüß Gott‘ „Salam Aleikum‘“ sage. Er habe Respekt vor der Amtskirche, aber: „Ich bin gegen falsche Toleranz.“

Kickl sehnt sich nach „Insel der Seligen“
In Österreich finde ein „Bevölkerungsaustausch“ statt: „Jawohl, ich scheue mich nicht, dieses Wort zu verwenden. Es ist ganz einfach so.“ Es gelte den „gordischen Knoten dieses Bevölkerungsaustausches zu durchschlagen, und auch jenen des Klimakommunismus.“

Österreich müsse wieder eine „Insel der Seligen“ werden: „Ein Land voller Vertrauen und Zuversicht in die eigene Stärke.“ Daran werde man arbeiten und alles geben, denn: „Das ist Österreichs Schicksalsfrage.“ Die jetzige Regierung gehöre „zum Teufel gejagt“.

Erzbischof Lackner mahnte zuletzt, dass Parteipolitik Religion nicht vereinnahmen dürfe. Sein Hauptkritikpunkt: „Wenn Glaube, Hoffnung und Liebe in das Korsett der Parteipolitik gezwängt werden, droht aus Glaube Zweifel, aus Hoffnung Angst und aus Liebe Hass zu werden.“

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