Im Burgenland sollen die österreichweit ersten Krebshilfezentren „Maggie’s Centre“ entstehen. Die Leitung übernimmt die frühere Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky.
„Freakig und bunt“ sind die Worte, die die ehemalige ÖVP-Ministerin benutzt, um die geplanten „Maggie’s Centre“ zu beschreiben. Entwickelt wurde das Konzept bereits in den 1990er-Jahren von der schottischen Schriftstellerin und Designerin, Maggie Keswick Jencks, die – nachdem sie die Diagnose Brustkrebs erhalten hatte –, in einem fensterlosen Spitalsgang mit der Nachricht allein gelassen wurde. Dadurch entstand die Idee von „Maggie’s Centre“, einem Ort, an dem auf die Bedürfnisse von Krebspatienten eingegangen wird.
Vielfältiges Angebot
Die Betroffenen sollen alles erhalten, was über die Behandlung im Spital hinausgeht, erklärt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), der die Schaffung der Zentren forciert. Ein Standort soll im künftigen Krankenhaus Gols entstehen, der zweite bei der Klinik Oberwart. Bei Letzterem wird Kdolsky die Planung und Leitung übernehmen.
Selbst Betroffene
Die Wahl auf die 63-Jährige fiel aus gutem Grund: Im Sommer machte sie ihre Krebserkrankung publik, erhält Chemo- und Strahlentherapie. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, was die Patienten brauchen“, sagt sie. Vieles sei im Spital aus Zeit- und Personalmangel nicht möglich. Hier soll das „Maggie’s Centre“ einspringen und vielfältige Unterstützung bieten, etwa bei Fragen, was Krebs für die Beziehung, den Job oder die Kinder bedeutet.
„Diagnose Krebs ist kein Todesurteil“
Komplementärmedizin soll hier ebenfalls seinen Anteil haben, „Scharlatanerie“ werde man aber ausgrenzen, so Kdolsky. Das Konzept wird sich auch in der Architektur widerspiegeln – „freakig und bunt“ eben, keinesfalls ein Gefühl von sterilem Krankenhaus. Für die Ex-Ministerin geht es aber auch darum, das Thema Krebs zu enttabuisieren: „Krebs ist kein Todesurteil.“ Sie selbst ist froh, dass sie als Krebspatientin mit 63 Jahren die Möglichkeit erhält, das Projekt umzusetzen: „Ich kann das machen, wofür ich brenne.“
Als Nächstes wird Kdolsky sich nach Großbritannien begeben, um dort den Vertrag für das Burgenland zu bekommen. Danach soll der Architektenwettbewerb starten.
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