Machte die DNA-Tests

Vertauschte Babys: „Sicher kein alltäglicher Fall“

Steiermark
27.09.2025 09:00

Erwin Petek hat die DNA-Tests bei den Familien der vertauschten Babys in der Steiermark durchgeführt. Wir sprachen mit dem Humangenetiker an seinem Arbeitsplatz, der Grazer Med Uni, über das aufwendige Analyseverfahren und ein gewisses Bauchgefühl, das man über die Jahre in diesem sensiblen Tätigkeitsbereich entwickelt.

Über Erwin Peteks Tisch sind schon viele heikle Fälle gewandert – jener der vertauschten Babys war aber auch für den Routinier etwas Besonderes. Die Familie Grünwald betreute der Sachverständige bereits vor neun Jahren bei deren erster DNA-Testung: „So etwas ist auch für mich keine alltägliche Situation. Ich habe ja damals schon miterlebt, wie nah die ganze Geschichte den Betroffenen ging. Als sie jetzt wieder zu mir kamen, diesmal mit den vermeintlich ,Richtigen‘ an der Hand, dachte ich sofort – das könnte passen. Es gibt ja eine starke optische Ähnlichkeit.“

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Im Fall der beiden Familien könnte man meinen, jeder schaut jedem irgendwie ähnlich. Nun konnte endlich Klarheit geschaffen werden.

Dr. Erwin Petek

„Prozess ist aufwendig“
Auf das Ergebnis eines DNA-Tests muss man mehrere Tage warten, so auch hier – für die Betroffenen eine Geduldsprobe. Warum das so lange dauert? „Der Prozess ist einfach aufwendig. Man nimmt Zellen aus der Wangenschleimhaut. Diese müssen aufgebrochen werden, etwa durch Erhitzung, um daraus die DNA zu gewinnen. Von dieser DNA werden dann gewisse Abschnitte vermehrt. Kommt man in einer ersten Runde zu keinem klaren Ergebnis, muss man die Testung ausweiten. Natürlich hängt’s aber auch immer davon ab, wie ausgelastet Geräte und Mitarbeiter gerade sind.“

Der Humangenetiker Erwin Petek hat auch den entscheidenden DNA-Test durchgeführt.
Der Humangenetiker Erwin Petek hat auch den entscheidenden DNA-Test durchgeführt.(Bild: Krone KREATIV/Jürgen Fuchs, Barbara Winkler)

Dass das Leben oft die ungewöhnlichsten Wendungen bereithält, weiß Petek aus vielfacher Erfahrung. Wie die Betroffenen damit umgehen, ist so unterschiedlich wie ihre Geschichten selbst. Aber wenn es eine Lehre gibt, die er aus all den Jahren ziehen würde, dann ist es diese: handeln, bevor es zu spät ist. „Sobald man den Verdacht hat, dass etwas nicht stimmen könnte, sollte man Klarheit schaffen. Ansonsten begleitet einen dieser Gedanke ein Leben lang – bis ans Sterbebett.“

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