Seitdem SPÖ-Verkehrsminister Peter Hanke wieder grünes Licht für den Lobautunnel gab, sieht er sich Kritik von Umweltschützern, aber auch aus der Sozialistischen Jugend ausgesetzt. Im Gespräch mit der „Krone“ erklärt er, warum er SPÖ-Chef Andreas Babler nicht vom Projekt überzeugen musste und das unter Leonore Gewessler als Ministerin angefertigte „Luxusgutachten“ Schwachstellen aufweist.
Frühestens im Jahr 2040, womöglich aber sogar noch später, soll der am Donnerstag angekündigte Lobautunnel fertiggestellt sein. Das grüne Licht des roten Verkehrsministers Hanke für den Bau sorgte für ein gewaltiges Echo. Die Grünen, aber auch Umweltschützer und Parteigenossen des SPÖ-Ministers wie die Sozialistische Jugend übten Kritik.
„Eine Bewegung wie die SPÖ kann auch mal kontroversiell diskutieren. Aber es muss auch akzeptiert werden, wenn ein Minister eine entsprechende Entscheidung trifft. Daran kann man auch die demokratische Reife einer Partei erkennen“, meint Hanke im Gespräch mit der „Krone“.
Ob das Rom oder Paris ist. Ich persönlich kenne kaum eine andere Millionenmetropole in Europa, die so einen Außenring nicht aufweist!
SPÖ-Verkehrsminister Peter Hanke
Nun Zeit, „klare Entscheidungen zu treffen“
Bemerkenswert: Auch SPÖ-Chef Andreas Babler, der als Partei- und Oppositionschef stets gegen den Bau des Tunnels mobilisierte, sei nun an Bord. „Ich musste ihn gar nicht überzeugen. Wir haben ein Regierungsprogramm, das auch seine Handschrift trägt und das Projekt beinhaltet. Wir gehen da gemeinsam diesen Weg“, so Hanke weiter. Denn es sei nun an der Zeit, das zu tun, was von dieser Regierung verlangt wird – „nämlich klare Entscheidungen zu treffen“-
Kritik an „Gewesslers Gutachten“
Klare Kritik äußert Hanke zwar nicht an seiner Amtsvorgängerin und nunmehrigen Grünen-Chefin Leonore Gewessler, dafür jedoch an dem unter ihrer Amtszeit angefertigten 460.000 Euro teuren „Luxusgutachten“, das die „Krone“ aufgedeckt hatte und den Bau des Gesamtprojekts S1 immer wieder ausbremste.
Hier sei laut Hanke teilweise von falschen Parametern ausgegangen worden. „Dieser Umweltbericht hat einige Schwachstellen. Eine dieser ist, dass darin ein Zukunftsbild unterstellt wird, das den Pkw-Verkehr bis zum Jahr 2040 komplett ausschließt. Und da sage ich ganz klar: Das ist keine realistische Annahme!“
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