Grünes Licht hat es am Donnerstag – wie ausführlich berichtet – für den Bau des Wiener Lobautunnels gegeben. Seither brodelt es nicht nur in der Politik. Auch diverse Umweltorganisationen sehen das lang umstrittene Bauvorhaben äußerst kritisch – und protestierten dagegen am Freitagvormittag vor dem Verkehrsministerium.
Das zukunftsfeindliche und realitätsfremde Milliardenprojekt erzeuge mehr Verkehr, versiegele wertvolle Böden und zerstöre Natur, so Greenpeace am Freitag via Aussendung. Zahlreiche Protestteilnehmer, auch weiterer Organisationen wie Global 2000, LobauBleibt und Fridays for Future, postierten sich am Vormittag ab 9 Uhr vor dem Ministerium – mit der Forderung an Verkehrsminister Peter Hanke, den Bau zu stoppen.
„Mit seinem klaren Bekenntnis zur Zerstörung der Lobau ist Minister Hanke auf Kollisionskurs mit der gesamten Umweltbewegung. Wir werden sicher nicht tatenlos zusehen, wie dieses fossile Mega-Projekt unsere Natur ruiniert“, so Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich. „Statt weiter Beton zu gießen, muss Minister Hanke endlich Verantwortung übernehmen: Lobautunnel stoppen und klimafreundliche Mobilität fördern.“
Entscheidung auch politisch umstritten
Doch nicht nur bei den Umwelt-NGOs brodelt es. Auch innerhalb der SPÖ. Wie berichtet, sind auch innerhalb der Partei nicht alle für den Lobautunnel-Bau.
Und auch die Grünen übten nach Bekanntwerden der Baupläne massive Kritik. Grünen-Chefin Leonore Gewessler, die als damalige Verkehrsministerin das Projekt abgedreht hatte, erklärte auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz: „Mit dem Abrissbagger reißt die Wiener SPÖ nicht nur Natur nieder. Sie entscheidet sich auch gegen die Zukunft unserer Kinder.“
Positive Stimmen kommen hingegen seitens der Spitzenpolitiker der betroffenen Bundesländer Wien und Niederösterreich sowie die Autofahrerklubs – sie begrüßen die Entscheidung zum Tunnelbau.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.