Kunst und Kirche

Leuchtender Phallus-Obelisk in der Ursulinenkirche

Oberösterreich
23.09.2025 13:30

Die Linzer Ursulinenkirche wird wieder zum Schauplatz einer Kunstausstellung. Der Diözesankunstverein und die Kunstuniversität Linz präsentieren „Moments of Transition/Momente des Übergangs“ – meditative Installationen im Kirchenraum und in der Krypta. Eine Lichtsäule sieht allerdings (auch) wie ein Phallus aus.

Die Ursulinenkirche hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich als „Kunst-Kirche“ im Linzer Stadtzentrum etabliert. Sie versteht sich als Ort des lebendigen Dialogs – Provokationen sind erlaubt.

Nicht nur in der Fastenzeit, sondern auch im Herbst – schon mit Blick auf Weihnachten – präsentiert man hier nun die neue Ausstellung „Moments of Transition“. Zu sehen sind Werke von Kunstschaffenden, die in den letzten drei Jahren mit dem Förderpreis des Diözesankunstvereins unterstützt wurden.

Kunst in der Krypta: Frauenporträts im Film von Daniela Guttmann
Kunst in der Krypta: Frauenporträts im Film von Daniela Guttmann(Bild: Michael Reitter-Kollmann)
Kunst in der Krypta: Fenster in eine andere Welt von Daniela Trinkl
Kunst in der Krypta: Fenster in eine andere Welt von Daniela Trinkl(Bild: Michael Reitter-Kollmann)
Jan Weiler und Maria Reitter-Kollmann, Obfrau des Diözesankunstvereins
Jan Weiler und Maria Reitter-Kollmann, Obfrau des Diözesankunstvereins(Bild: Michael Reitter-Kollmann)

Irritation im Kirchenraum
Ein aufgeblasener, erleuchteter Obelisk, umgeben von Sitzmöglichkeiten, irritiert gleich im Eingangsbereich. Obelisken gelten ja als Phallus-Symbol in der Kunstgeschichte, werden aber nicht nur als Symbol für Zeugungskraft, sondern auch für schöpferische Kraft gesehen.

Alexandra Kahl & Jan Weiler sehen es in ihrem Konzept aber mehr als „gezielten Lichtstrahl“, der zu Visionen einlädt. Von der „Krone“ auf das Phallus-Motiv angesprochen, meint Maria Reitter-Kollmann, Obfrau des Diözesankunstvereins: „Man soll nicht nur in diese Richtung denken, sondern es eher als ‘Raumschiff‘ betrachten, das zum gedanklichen Abheben einlädt.“ 

Der Obelisk wird auch von einer Sound-Performance begleitet, die die Atmosphäre intensiviert und den sakralen Raum neu erfahrbar macht.

Filme in der Krypta
Auch die Krypta – früher Begräbnisort der Ursulinen-Schwestern – wird wieder bespielt. Daniela Gutmann hat Bildschirme aufgehängt, auf denen zwei Filme flimmern. In dem einen kann man unterschiedlichen Personen, die verschiedene geschlechtliche Orientierungen für sich beanspruchen, in die Augen schauen. Ein zweiter Film lässt einen Körper verfolgen, der über einen Hang hinabrollt.

Interessant ist die Wandinstallation „In Between“ von Daniela Trinkl: Drei leuchtende, kastenartige Elemente in warmem Gelb wirken wie Fenster in andere Dimensionen und laden ein, über Werden und Vergänglichkeit nachzudenken. Die Ausstellung läuft bis 31. Oktober, jeden Donnerstag und Freitag um 16 und um 17 Uhr werden Führungen angeboten.

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