Der italienische Vizepremier Matteo Salvini hat den russischen Botschafter brüderlich umarmt. Dafür muss der Chef der rechten Regierungspartei Lega nun viel Kritik einstecken. Der will davon aber nichts wissen …
Die Szene spielte sich in der chinesischen Botschaft in Rom bei einem Empfang ab, wo Salvini den russischen Botschafter Alexej Paramonow herzte. Besonders brisant: Dieser gilt als ausgesprochener Kritiker von Premierministerin Giorgia Meloni – Salvinis Chefin.
Die Art und Weise der Begrüßung Salvinis wurde von den oppositionellen Sozialdemokraten (PD – Partito Democratico) als „größte Schande für Italien“ bezeichnet. „Vizepremier Salvini fällt nichts Besseres ein, als dem russischen Botschafter – der Italien erst gestern scharf angegriffen hat – in aller Unterwürfigkeit und Zuneigung zu begegnen.“
Weiter heißt es: „Was denkt Premierministerin Meloni über das Verhalten ihres Stellvertreters? Italien verurteilt das Regime in Moskau. Diese Ambivalenz schadet nur weiter der ohnehin schon geschwächten Glaubwürdigkeit unseres Landes auf internationaler Ebene“, so die PD in einer Stellungnahme.
Sozialdemokraten rufen die Regierung Meloni zur Distanzierung von Salvinis Geste auf: „Salvinis Umarmung mit dem Botschafter Putins ist eine tiefe Schande für Italien. Die Regierung muss sich unverzüglich davon distanzieren und klar ihre Verurteilung des Regimes in Moskau sowie ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigen“, betonte PD-Senator Filippo Sensi.
Vizepremier versteht Kritik nicht
Salvini wies die Kritik entschieden zurück. „Ich habe den russischen Botschafter bei einem Empfang getroffen – so wie Dutzende andere Botschafter auch. Ich ziehe einen Händedruck einem schiefen Blick vor“, so Salvini laut Medienangaben.
Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 war Salvini ein bekennender Bewunderer des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zuletzt hatte Salvini wiederholt Kritik an den Plänen der französischen Regierung zur Entsendung europäischer Truppen in die Ukraine geübt.
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