Verkehrte Welt. Österreichs Lehrer gingen in den vergangenen Monaten auf die Straße und forderten faire Behandlung. Doch hinter Gittern - konkret in der Justizanstalt Josefstadt - ticken die Uhren für manche Lehrerkollegen wohl anders.
Denn wie ein der "Krone" vorliegendes Schriftstück belegt, wurde 2012 an drei Wiener Berufsschullehrer eine satte Viertelmillion Euro ausgeschüttet. Dank großzügiger Werkverträge kassierte das Lehrer-Trio fette Gehälter: zwei von ihnen für maximal 20 Wochenstunden, einer brachte es auf bis zu 30 Unterrichtsstunden.
Wobei die Lehrer keinesfalls vor übervollen Klassenzimmern standen: So etwa wurde der ECDL (European Computer Driving License), sprich der "Computerführerschein-Kurs", von lediglich vier Insassen besucht.
"Nicht gerechtfertigtes Körberlgeld"
"So lobenswert die Ausbildung Jugendlicher im Gefängnis auch ist, doch diese teure Lehrer-Bezahlung ist ein nicht gerechtfertigtes Körberlgeld", wettert der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Christian Lausch im "Krone"-Gespräch.
"Auf eine Vollzeitstelle umgerechnet und durch zwölf dividiert ergibt das pro Lehrer satte 12.260 Euro im Monat", rechnet er weiter vor. Als ehemaliger Justizwachebeamter prangert Lausch "viele völlig überhöhte Verträge für Zusatzleistungen hinter Gittern" an.
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