Wer zahlt wofür?

An Todesstelle: Streit zwischen Stadt und Land

Salzburg
16.09.2025 08:00

Kerzen und persönliche Nachrichten und Andenken erinnern an den tragischen Unfall, der Julia Gaiser das Leben kostete. Rufe nach einer sicheren Variante für den Radweg in Salzburg-Parsch werden immer lauter. Eine Lösung scheint aber noch weit weg.

Der Schock sitzt noch immer tief! Vergangenen Donnerstag kam die 23-jährige Julia Gaiser bei einem tragischen Unfall ums Leben. Die Südtirolerin studierte in Salzburg und war im Eiskunstlaufsport aktiv. Als sie mit ihrem Fahrrad in Salzburg-Parsch unterwegs war, dürfte ein Lkw-Lenker die junge Frau beim Abbiegen in der Eder-Kreuzung übersehen haben.

Das tonnenschwere Gefährt überrollte die Sportlerin. Seither fragen sich viele: Hätte dieser schlimme Unfall verhindert werden können?

Ein tonnenschweres Gefährt dürfte die junge Frau beim Abbiegen übersehen haben.
Ein tonnenschweres Gefährt dürfte die junge Frau beim Abbiegen übersehen haben.(Bild: Markus Tschepp)

Viele offene Fragen
Stadt und Land sind sich über einen sicheren Radweg dort nämlich nicht einig. Auf der anderen Seite der Gaisbergstraße, nur wenige Meter entfernt, wird das Problem offensichtlich. Beide zanken sich, wer wie viel für den neuen baulich getrennten Radweg vor dem Campus Borromäum zahlen soll – die „Krone“ hat berichtet.

Das aufgestellte „Ghost Bike“ soll an auf der Straße getötete Radler erinnern.
Das aufgestellte „Ghost Bike“ soll an auf der Straße getötete Radler erinnern.(Bild: Markus Tschepp)

„Stadt will nicht unterschreiben“
„Es gibt ein fertiges Erhaltungsübereinkommen“, heißt es aus dem Büro von Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP). „Die Stadt aber will nicht unterschreiben.“ Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) entgegnet, dass es noch rechtliche Fragen zu klären gebe. „Ich bin zuversichtlich, dass es eine Lösung im Herbst gibt.“

Ähnliche Fälle
Ähnlich ist die Problematik auch in der Innsbrucker Bundesstraße. Seit Jahren gibt es Streit um die Errichtung und Erhaltung. Das Problem ist, dass beide Straßen als Landesstraße durch die Stadt führen. An der Eder-Kreuzung hat es sogar schon Gespräche mit den Anrainern wegen Grundstücksflächen gegeben.

Wenn sich Stadt und Land je einig werden, könnte es aber rasch zum Radwegbau kommen. In jedem Fall aber zu spät für Julia Gaiser.

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