„Krone“-Interview

Huber hat genug: „Ich mag nicht mehr“

Salzburg
26.12.2025 22:00

Eine Hüft- und fünf Knie-Operationen, dazu ein starker Testosteronmangel – das Stehaufmandl Daniel Huber hat sich am Stefanitag als Adler hingesetzt und seine Karriere beendet. Mit der „Krone“ sprach der 32-jährige Seekirchener über die Hintergründe.

Als echtes Stehaufmandl erwies sich Daniel Huber im Laufe seiner Karriere. Gestern ging diese zu Ende. „Es war eine Zusammensetzung aus mehreren Komponenten“, erklärte er im „Krone“-Interview.

Besonders die Gesundheit spielte nicht mehr so mit, wie er sich gewünscht hätte. Fünfmal wurde er am Knie operiert, einmal an der Hüfte. Jedes Mal kämpfte er sich zurück. Im Sommer tat sich eine neue Baustelle auf. „Ich habe einen massiven Testosteronmangel. Ich spüre das, seit ich ein Jugendlicher war. Nach Olympia in Peking ging das Gefühl in Richtung Burnout. Dieses Jahr war es im Sommer richtig heftig. Man fühlt sich leer und motivationslos.“

Huber: „Mit Hilfe einer Therapie sollte das schnell besser werden“
Für einen Spitzensportler ist das ein massives Problem. Als Adler außer Dienst sei das einfacher in den Griff zu bekommen, sagt er. „Mit Hilfe einer Therapie sollte das schnell besser werden“, erklärt der 32-Jährige. Auf seiner Visitenkarte stehen Olympia-Gold im Team, drei Weltcupsiege, zwei WM-Medaillen mit der Mannschaft sowie die kleine Kristallkugel als bester Skiflieger der Saison 2023/24. „Das macht mich schon stolz. Am meisten, weil ich immer wieder aufgestanden und hartnäckig geblieben bin. Ich hatte viele Leute, die immer an mich geglaubt haben. Dafür bin ich dankbar.“

Die Entscheidung für das Karriereende fiel erst vor Kurzem endgültig. Der Knackpunkt war ein Trainingskurs Anfang des Monats in Planica. „Nach dem dritten Sprung bin ich ausgefahren und habe gedacht: Ich mag nicht mehr. Es war eine spontane Entscheidung, die ich keine Minute bereut habe.“

Sein Körper spielt nicht mehr mit, das müsse er akzeptieren und an die Familie denken. Das Wichtigste: „Wenn ich keinen Spitzensport mache, habe ich auch keine Probleme. Und ich habe ja schon zuletzt immer gesagt, dass mir wichtig ist, dass ich mit meiner Tochter auch nach der Karriere alles machen kann.“

Die kann sich darüber freuen, dass der Papa künftig öfter daheim ist. Konkrete Zukunftspläne schmiedet er noch keine, dem Skispringen will er allerdings erhalten bleiben. Ex-Kollege und Kumpel Michael Hayböck sagt zum Rücktritt: „Er hatte eine geile Karriere. Bei seinem letzten Weltcupauftritt gewonnen (Planica 2024, Anm.), das gelingt wenigen. Außerdem kann ich ihm nur sagen: Aufzuhören tut überhaupt nicht weh!“

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