Weil eine Burgenländerin Geld verzockt hatte, wurde ihr ein Erwachsenenvertreter zur Seite gestellt. Jetzt muss sie von 200 Euro Taschengeld im Monat leben.
Die Dame, die dem „Krone“-Reporter in einem Kaffeehaus in Eisenstadt gegenübersitzt, ist geistig hellwach. Sie antwortet spontan und gezielt auf theoretische Fangfragen. Lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Wirkt schlüssig und kompetent.
Vor drei Monaten wurde Frau Z. entmündigt. Korrekt muss es heißen: Ihr wurde ein Erwachsenenvertreter zur Seite gestellt. Der „Krone“ liegen die diesbezüglichen Schriftstücke vor. Ins Rollen gebracht haben dies ihre Söhne, Zwillinge, 58. Der eine lebt in Kanada, der andere in Deutschland. Man hat einander seit vielen Jahren nicht gesehen. Es gibt vier Enkelkinder.
Warum ist das passiert?
„Ja, ich weiß, ich war blauäugig“
„Nach dem Tod meines Mannes war plötzlich ziemlich viel Geld vorhanden“, erzählt die 82-Jährige. „Und ich habe mich sozusagen verspekuliert.“ Nach falschen Versprechungen von miesen Händlern im Internet gingen binnen drei Jahren knapp 200.000 Euro in die Binsen. „Ja, ich weiß, ich war blauäugig“, sagt Z. „Aber dass man mich deswegen gleich entmündigt?“ Ihre Söhne hätten Angst, dass sie das schmucke Haus in Baden bei Wien im Wert von 400.000 Euro auch noch aufs Spiel setzt. „Das kommt aber nicht infrage, denn ich habe mit den Transaktionen im Internet für immer abgeschlossen.“
Früher hatte Frau Z. 2000 Euro im Monat zur Verfügung. Jetzt sind es 200 Euro Taschengeld. „Meine Söhne entscheiden, was ich darf und was nicht.Ich habe mein ganzes Leben für sie gearbeitet“, sagt die Dame, die schleunigst ein neuerliches Gutachten einholen will. Weil: „Das ist ja alles nicht normal!“
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