Domain-Versteigerung

Das gefährliche Spiel mit Benkos E-Mail-Adressen

Wirtschaft
29.12.2025 22:00

Nach der Milliardenpleite der Signa Holding wirft der Masseverwalter Marken und Domains auf den Markt. Die Versteigerung läuft bis 16. Jänner. Doch Experten warnen vor einem erheblichen Missbrauchs- und Betrugsrisiko.

Wollten Sie schon immer mal Zugriff auf die Domains der Signa-Gruppe haben? Vielleicht ein wenig Schabernack treiben und unter der E-Mail-Adresse r.benko@signa.at oder vorstand@signa.at Entschuldigungen schreiben, etwa an Banken oder andere Gläubiger, die für die größte Pleite der europäischen Nachkriegsgeschichte bitter bezahlen mussten?

Neun Marken, 231 Domains
Falls ja, dann besteht noch bis zum 16. Jänner, 9 Uhr, die Möglichkeit, an einer Online-Auktion teilzunehmen. Der Masseverwalter der Signa Holding wirft nach der Milliardenpleite derzeit neun Marken und 231 Domains der finanzmaroden Gruppe auf den Markt, darunter signa.at, signa.de oder signa.finance. Der Ausrufungspreis lag Mitte Dezember bei 5000 Euro, Stand 29. Dezember bewegt sich das aktuelle Höchstgebot bei 14.800 Euro.

IT-Experten waren nun, dass der Verkauf von Domains wie signa.at oder signa.de während eines laufenden Insolvenzverfahrens ein erhebliches Risiko für Missbrauch, Identitätstäuschung und Irreführung von Banken, Gerichten und Gläubigern darstelle. Denn eine Domain ist nicht nur eine Web-Adresse, sondern auch Basis für E-Mail-Kommunikation. Wer die Domain besitzt, kann E-Mails versenden, die aussehen, als kämen sie direkt von Signa.

„Risiko für den Rechtsverkehr“
„Es ist technisch kinderleicht, E-Mail-Adressen wie r.benko@signa.atfinanzabteilung@signa.at oder vorstand@signa.de zu erstellen. Für Banken oder Behörden ist auf den ersten Blick nicht erkennbar, dass diese Kommunikation nicht legitim ist“, erklärt ein IT-Fachmann. Das Missbrauchspotenzial sei real: „Hier geht es nicht um ein technisches Detail, sondern um ein Risiko für den Rechtsverkehr und den Gläubigerschutz.“

Bereits Anfang des Jahres 2024, wenige Wochen nach dem Zusammenbruch der Signa Holding, hatte der Masseverwalter sämtliche Signa-Insignien aus den ehemaligen Büros im Wiener Innenstadtpalais zur Versteigerung feilbieten lassen. Doch bei der Verwertung von Klobürsten, Fußabstreifern oder Signa-Schneekugeln bestand wohl kaum das Risiko eines Missbrauchs – maximal der falschen Anwendung.

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