Nach Drohnen-Vorfall

NATO-Chef: „Wir bauen Präsenz an Ostflanke aus“

Außenpolitik
12.09.2025 17:28

Die NATO hat über das weitere Vorgehen nach dem mutmaßlich vorsätzlichen Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum des Bündnisses entschieden. „Wir werden unsere Präsenz an der Ostflanke ausbauen“, erklärte Generalsekretär Mark Rutte. Der Einsatz „Eastern Sentry“ („Ostwache“) soll die Verteidigungsfähigkeit in der Region stärken.

Rutte erklärte, dass es sich bei dem Drohnen-Vorfall keineswegs um einen Einzelfall handle, sondern immer wieder mit ähnlichen Aktionen provozieren würde – auch wenn jener in Polen Anfang der Woche der bisher heftigste gewesen sei. Der NATO-Chef versprach, „jeden Zentimeter unseres Territoriums verteidigen“. 

Oberbefehlshaber lobt „entschlossene und professionelle Reaktion“
Die neue Initiative beinhalte „eine Reihe von Ressourcen“ aus Ländern wie Deutschland, Dänemark, Frankreich und Großbritannien. Der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa, Alexus Grynkewich betonte, er sei „unglaublich stolz auf die entschlossene und professionelle Reaktion“, die die NATO, nachdem die russischen Kampfdrohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren.

Die Pressekonferenz wurde in sozialen Medien live gestreamt:

Von einem Journalisten darauf angesprochen, ob die Abwehr der russischen Drohnen wirklich so erfolgreich gewesen sei, da ja nur ein Teil der Flugkörper abgeschossen worden konnte, wiederholte Grynkewich, dass dieser Einsatz gelungen sei. Er erklärte jedoch, dass die NATO eine „lernende Organisation“ sei und Nachbesprechungen helfen würden, in Zukunft noch besser reagieren zu können.

Mehrere NATO-Staaten wie Deutschland hatten zuvor bereits zusätzliche Mittel zugesagt. So stellt die deutsche Bundeswehr künftig vier statt nur zwei Kampfjets vom Typ Eurofighter bereit, um sich an bewaffneten Schutzflügen über Polen zu beteiligen. Sie sind auf dem Fliegerhorst in Rostock-Laage stationiert und sollen mindestens bis Jahresende für Luftverteidigungseinsätze im polnischen Luftraum bereitstehen. Frankreich will drei Rafale-Kampfjets für die Überwachung des Luftraums an der Ostflanke zur Verfügung stellen, Dänemark zwei F-16 und eine Fregatte.

Russische Provokation oder Test?
Zu der NATO-Luftraumverletzung war es am Mittwoch zeitgleich mit einem russischen Angriff auf die Ukraine gekommen. Nach offiziellen Angaben flogen unter anderem mehr als zehn russische Drohnen vom Bautyp Shahed in den Luftraum Polens. Mehrere von ihnen wurden abgeschossen. Nach Angaben von westlichen Politikern gibt es Hinweise darauf, dass die Luftraumverletzung kein Versehen war. Unklar ist bisher allerdings, ob die Drohnen auf die Zerstörung von Zielen auf NATO-Territorium programmiert waren oder möglicherweise nur als Provokation oder Test der NATO-Flugabwehr gedacht waren.

An dem Abwehreinsatz gegen die Luftraumverletzung am Mittwoch waren nach NATO-Angaben neben polnischen F-16-Kampfjets auch niederländische F-35, italienische Flugzeuge sowie deutsche Patriot-Flugabwehrsysteme beteiligt. Zudem wurden auch ein AWACS-Spezialflugzeug der NATO zur Luftraumüberwachung sowie militärische Tank- und Transportflugzeuge.

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