„Gutes Videomaterial“
Kirk-Attentat: FBI veröffentlicht Fahndungsfoto
Nach dem Attentat auf den rechten US-Influencer und Trump-Freund Charlie Kirk läuft die Suche nach dem Schützen weiterhin auf Hochtouren. Die Bundespolizei FBI hat mittlerweile ein Fahndungsfoto veröffentlicht – auch eine Tatwaffe will man gefunden haben.
„Wir bitten die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Identifizierung dieser Person, die im Zusammenhang mit der tödlichen Schießerei auf Charlie Kirk an der Utah Valley University steht“, teilte das FBI Salt Lake City am Donnerstag mit.
Die Bundespolizei würde Informationen, die zu einer Verhaftung der verantwortlichen „Person(en)“ führen, mit einer Belohnung in Höhe von 100.000 US-Dollar vergüten. Das FBI, geführt von Trump-Freund Kash Patel, legt damit nahe, dass es sich beim Mord an Kirk um eine ausgeklügelte Operation mit mehreren Tätern handeln könnte. Die Ermittler gaben außerdem bekannt, „gutes Videomaterial“ vom Verdächtigen und eine mutmaßliche Tatwaffe sichergestellt zu haben.
Munition mit „antifaschistischen“ Botschaften
Ein Präzisionsgewehr sei in einem Waldstück in der Nähe des Campus sichergestellt worden. Dort habe man zunächst auch den Schützen vermutet, erklärte die Bundespolizei FBI am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Doch dem war nicht so, das Waldstück sei „gesichert“ worden – ohne Fahndungserfolg. Neben der Waffe wurden übrigens auch Finger- und Fußabdrücke sichergestellt.
Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ war das Jagdgewehr in ein Handtuch gewickelt gewesen. Im Magazin sollen sich noch drei nicht abgefeuerte Patronen befunden haben. In diese seien „antifaschistische und Transgender-Ausdrücke“ eingraviert gewesen. Auch wenn der Mann „im Hochschulalter“ weiterhin auf der Flucht ist, sieht das FBI „keine Gefährdung für die Bevölkerung“. Es habe sich nämlich mit Sicherheit um eine „gezielte und geplante Aktion“ gehandelt. Wie bereits berichtet, wurde offenbar auch nur ein Schuss auf den 31-Jährigen abgegeben. Als „politisches Attentat“ stuft Utahs republikanischer Gouverneur Spencer Cox den Schussvorfall ein.
Patel unter Druck
FBI-Boss Patel steht nun im Fokus der Aufmerksamkeit. Ermittler teilten bereits zwei Mal fälschlicherweise mit, einen Täter gefasst zu haben. Patel selbst bedankte sich am Mittwoch auf X voreilig bei allen Beteiligten, nur um wenig später zurückrudern zu müssen.
Der Rückzieher war für den FBI-Direktor eine gehörige Blamage. Hinzukommt, dass am Mittwoch drei ehemalige Agenten eine Klage gegen ihn einreichten. Darin beschreiben sie Patel als „parteiischen Neuling“, der sich mehr für soziale Medien und Werbegeschenke interessiere als für die tägliche Arbeit der führenden Strafverfolgungsbehörde des Landes.
Trump: „Dunkler Moment für Amerika“
Kirk wurde am Mittwoch erschossen, als er als Gastredner auf dem Campus der Universität Utah Valley sprach. Er war ein bekannter Vertreter der rechtskonservativen Bewegung in den USA und galt als Verbündeter von US-Präsident Donald Trump. Dieser sagte, er sei voller Trauer und Wut über die Ermordung Kirks: „Das ist ein dunkler Moment für Amerika.“ Nun soll Kirk posthum die Freiheitsmedaille des Präsidenten, die höchste zivile Auszeichnung, verliehen werden. Vizepräsident JD Vance sagte eine Reise nach New York ab, um stattdessen Kirks Familie zu besuchen.
Kirk war der Gründer der Studentenorganisation Turning Point USA. Er spielte eine Schlüsselrolle dabei, die Unterstützung junger Wähler für Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im November zu mobilisieren.
Seine Veranstaltungen auf Universitätsgeländen in den USA zogen immer wieder zahlreiche Menschen an. Kirk gehörte zu einem Netzwerk von Trump-nahen, konservativen Influencern, die halfen, die Agenda des Präsidenten zu verbreiten. Er griff regelmäßig etablierte Medien an und befasste sich oft in provokantem Stil mit Themen wie Migration, Gender und ethnischer Herkunft. Er hatte 5,3 Millionen Follower auf der Plattform X und moderierte einen beliebten Podcast sowie eine Radiosendung mit dem Titel „The Charlie Kirk Show“. Zudem war er zuletzt Co-Moderator der Sendung „Fox & Friends“ des konservativen US-Senders Fox News.
Musk: „Die Linke ist die Partei des Mordes“
Einige führende Vertreter des rechtskonservativen Spektrums in den USA machten umgehend die politische Linke für die Tat verantwortlich. Die Trump-treue Aktivistin Laura Loomer forderte, „mit der vollen Härte der Regierung gegen die Linke vorzugehen“. Jede einzelne linke Gruppe, die gewalttätige Proteste finanziere, müsse geschlossen und gnadenlos strafrechtlich verfolgt werden. Elon Musk schrieb auf seiner Plattform X: „Die Linke ist die Partei des Mordes.“
„Amerika hat einen seiner größten Vorkämpfer verloren“, erklärte der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Stephen Miller, auf X. „Wir alle müssen uns nun dem Sieg über das Böse widmen, das Charlie aus dieser Welt gestohlen hat.“
Demokraten: „Rhetorik des Präsidenten trägt dazu bei“
Die Reaktionen der Demokraten fielen zurückhaltender aus. Der frühere US-Präsident Barack Obama erklärte in einer Stellungnahme, das Motiv des Täters sei noch unbekannt. Diese Art von verabscheuungswürdiger Gewalt habe jedoch keinen Platz in der Demokratie. Die demokratische Ex-Abgeordnete Gabby Giffords, die 2012 bei einem Attentat schwer verletzt wurde, sagte, politische Meinungsverschiedenheiten dürften niemals mit Gewalt ausgetragen werden. Der Gouverneur von Illinois, JB Pritzker, machte jedoch Trump direkt für die politische Gewalt in den USA verantwortlich. „Das muss aufhören“, sagte Pritzker vor Journalisten. Es gebe Leute, die die Situation in den USA anheizten. „Ich denke, die Rhetorik des Präsidenten trägt oft zu einer Aufheizung bei.“
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