27,6 Milliarden Euro!

Forderungen an Signa auf neuer Rekord-Höhe

Wirtschaft
31.08.2025 15:07

Im Konkursverfahren um René Benkos implodierten Signa-Konzern erreichen die Forderungen der Gläubiger mittlerweile ungeahnte Ausmaße. Bislang wurden 27,6 Milliarden Euro angemeldet, der Masseverwalter hat bisher 9,5 Milliarden Euro anerkannt. Doch es gibt Hoffnung für die Gläubiger.  

Der größte Teil der Forderungen entfällt mit 11,8 Milliarden auf die Signa Prime, rund fünf Milliarden Euro sind bereits angenommen. 8,3 Mrd. entfallen auf die Dachgesellschaft Signa Holding (2,8 Mrd. anerkannt).

Aufarbeitung kann noch über zehn Jahre dauern
Um insgesamt rund 5 Mrd. Euro geht es bei der Signa Development und bei Benko als Privatunternehmen. Davon ist nur ein kleiner Teil anerkannt. Die Aufarbeitung könnte laut Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenzen beim Kreditschutzverband von 1870, noch über zehn Jahre dauern. 

Aktuell werden keine weiteren großen Forderungen erwartet, so Götze. Um die Anerkennung des restlichen Geldes werde noch gestritten. Doch es gibt zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Gläubiger. 

Immobilienverkäufe liefen gut
Denn die bisherigen Immobilienverkäufe aus dem Portfolio der Signa hätten „schönen Erlöse“ gebracht. So wurden etwa das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck (140 Millionen Euro) oder das noch im Bau befindliche Kaufhaus Lamarr in Wien (100,5 Mio. Euro) verkauft – angesichts der enormen Forderungssummen dennoch ein Tropfen auf dem heißen Stein. Geld erwartet sich Götze zudem von Anfechtungsprozessen und Schadenersatzansprüchen.

Und dann ist da noch Benkos Stiftungskonstrukt, an dem sich Masseverwalter und Anwälte seit der größten Pleite der österreichischen Nachkriegsgeschichte die Zähne ausbeißen – allen voran die Laura Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck. Die Lösung dieses Problems könnte just auf vier Hufen angaloppiert kommen. 

Denn die dubiosen Deals rund um mehrere Millionen Euro teure Springpferde hatten jüngst zu einer Anzeige der Finanz bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft geführt. Der Vorwurf: Urkundenfälschung oder schwerer Betrug – wir berichteten. 

Prozess beginnt am 14. Oktober
René Benko selbst sitzt seit Jänner in Wien in Untersuchungshaft. Der erste Strafprozess seit der Rekord-Pleite gegen den Signa-Gründer beginnt am 14. Oktober in Innsbruck. 

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