Prozess in Hamburg

Mitangeklagter gesteht Entführung der Block-Kinder

Ausland
28.08.2025 16:24

Im Prozess um die mutmaßliche Entführung von zwei Kindern der Steakhauskettenerbin Christina Block hat einer der Mitangeklagten seine Tatbeteiligung eingeräumt und die Betroffenen um Entschuldigung gebeten. Er habe „einen Fehler begangen“, sagte der 36-jährige Tal S. vor dem Landgericht Hamburg.

Er übernehme allein „die Verantwortung“, erklärte der israelische Staatsbürger am Donnerstag. Zugleich rief er Block und ihren früheren Ehemann auf, ihren „Krieg“ um die Kinder zu beenden und „Frieden“ zu schließen.

Früher Polizist oder Mossad-Agent?
Tal S. gestand, direkt an der Entführung der Kinder in der Silvesternacht 2023/24 beteiligt gewesen und die Aktion vor Ort geleitet zu haben. Er wurde darum demnach vom Chef einer von Block beauftragten israelischen Sicherheitsfirma gebeten, mit dem er bekannt war. Nach eigenen Angaben handelt es sich bei dem Beschuldigten um einen früheren Polizisten. Berichten nach soll er dagegen ein Agent des israelischen Geheimdiensts Mossad gewesen sein.

Neben Block und anderen mutmaßlichen Mittätern ist auch ihr Liebensgefährte, Gerhard Delling ...
Neben Block und anderen mutmaßlichen Mittätern ist auch ihr Liebensgefährte, Gerhard Delling (vorne) angeklagt.(Bild: AFP/MARCUS BRANDT)

Sorgerechtsstreit eskalierte
In dem Prozess geht es um die Verschleppung von zwei der vier gemeinsamen Kinder von Block und ihrem früheren Ehemann. Diese sollen dem Vater in Dänemark entrissen und zu ihrer Mutter nach Deutschland gebracht worden sein. Hintergrund ist ein erbitterter Sorgerechtsstreit zwischen den früheren Eheleuten. Block soll die Aktion laut Anklage mit einem Rechtsanwalt und einer israelischen Sicherheitsfirma organisiert haben.

S. schilderte in seiner ausführlichen Aussage die Entführung der zwei Kinder durch das von ihm geleitete Team. Er selbst rang demnach den Vater nieder, während Mittäter die Kinder in Autos brachten. Den Vorwurf, die Kinder während der Entführung von Dänemark nach Deutschland mit dem Tod bedroht zu haben, wies er dabei entschieden zurück. Er habe weder den Vater noch die Kinder verletzen, sondern lediglich „helfen“ wollen.

Mann kannte Planungen nicht
Eigenen Angaben zufolge war der Angeklagte nur an der unmittelbaren Entführung beteiligt und an Planungen oder Absprachen im Hintergrund nicht beteiligt. Demnach handelte er in dem Glauben, dass der Vater für die Kinder eine Gefahr sei und deshalb zur Mutter gebracht werden sollte. Heute sehe er das nach weiteren Informationen zu dem Fall „etwas anders“, räumte er ein. Er wolle sich aus diesem Grund bei dem Vater und den entführten Kindern nunmehr „tief entschuldigen“.

Neben Block sind mehrere mutmaßliche Mittäter angeklagt - darunter neben dem mehrere Monate nach der Tat in Zypern festgenommenen Israeli auch der mutmaßlich an der Planung beteiligte Anwalt. Wegen Beihilfe steht zudem Blocks neuer Lebensgefährte, der ehemalige Sportjournalist Gerhard Delling, vor Gericht. Block wies die gegen sie erhobenen Vorwürfe bereits zurück.

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