Eine neue Radverbindung in Salzburg-Schallmoos sorgt vor allem bei Anrainern für Ärger. Schon der Bau wirbelte im Magistrat gehörig Staub auf – gar von einer Weisung an das Bauamt ist die Rede.
Seit wenigen Tagen ist in Salzburg-Schallmoos ein neuer Radweg fertig. Zwischen Zentrum im Berg (ZIB) und Glockengasse können Radler auf einer eigenen, baulich getrennten Fahrbahn radeln. Ein großer Teil führt dabei über den Hohen Weg, der schon zuvor eine beliebte Radroute war, und führt dann auf die Schallmooser Hauptstraße hinunter.
Nachdem in Salzburg der Platz jedoch begrenzt ist, geht die Verbesserung für Radfahrer und Fußgänger auch zu Lasten von Autos und Bus-Verkehr. Im Bereich zwischen Arnogasse und Virgilgasse sorgt die neue Verkehrslösung für Ärger bei den Anrainern. Stein des Anstoßes ist vor allem die Fahrbahnhaltestelle für den Obus.
Keine Weisung, kein Amtsbericht nötig
Anstatt wie früher in eine Haltebucht einzufahren, hält die Linie 4 beim Stopp Grillparzerstraße direkt auf der Fahrbahn. Das sorgt für Stau und für Probleme beim Herausfahren aus der Arnogasse und aus den benachbarten Häusern. Unmittelbar von den Einschränkungen durch den Radweg betroffen sind eine bekannte Fahrschule und ein Autohaus.
Es gab keine Weisung. Ich habe nur schriftlich mitgeteilt, dass es keinen neuerlichen Amtsbericht braucht. Das geltende Stadtrecht ist in dieser Sache eindeutig.
Kay-Michael Dankl, Vizebürgermeister (KPÖ Plus)
Im Magistrat sorgte die Fahrbahnhaltestelle schon in der Planung für Wirbel. Der mittlerweile pensionierte Bauamtsleiter wollte sie so nicht bauen. Ein Beschluss der politischen Gremien sollte her. Der zuständige Vize-Bürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) teilte dem Beamten aber mit, dass es diesen nicht brauche. Von einer Weisung an den Amtsleiter war die Rede.
Dankl wiegelt die Aufregung ab. „Es gab keine Weisung. Das Stadtrecht sah früher einen Amtsbericht für nachteilige Änderungen vor. Das ist jedoch geändert worden“, so der Stadtvize. Als passionierter Radfahrer ist er selbst mit dem neuen Radweg und mit der Haltestelle zufrieden. „Ältere und Familien können in diesem Bereich jetzt sicherer unterwegs sein. Einen geringen Nachteil von wenigen Sekunden für Auto und Bus nehmen wir da gerne in Kauf.“
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