Ein millionenteures Bild ist weg – laut Bundeskriminalamt bereits seit April 2024. Anzeige wurde erst in der vergangenen Woche erstattet. Ermittlungen zu den Hintergründen und dem Verbleib des Werkes laufen auf Hochtouren.
„Halbakt, Rückenansicht“ nennt sich das Werk des österreichischen Expressionisten Egon Schiele, das jahrelang in einem Einfamilienhaus im Weltkulturerbe Wachau (NÖ) herumgehangen – oder gelegen sein soll. Nicht in einer prunkvollen Villa, sondern in einem unscheinbaren Haus am linken Donauufer.
Doch der mit schwarzer Kreide gezeichnete Mann, dessen Gesäß nicht vom – mit Wasserfarbe gemalten – grünen Leiberl verdeckt wird, ist verschwunden. Von „Egon Schiele 1913“ (so ist das Werk signiert) fehlt laut Bundeskriminalamt seit April 2024 jede Spur.
Polizei bittet dringend um Hinweise
Amtsbekannt ist der Fall PAD/25/01746577/001/KRIM jedoch erst seit dieser Woche. Denn Anzeige wurde erst am Mittwoch auf der Polizeiinspektion Purkersdorf erstattet. Aktenkundig ist Folgendes: der Diebstahl eines Originalgemäldes (47 x 37,5 cm) von Egon Schiele im Wert von einer bis zwei Millionen Euro.
Warum sich keinerlei Einbruchsspuren am mutmaßlichen Tatort befinden und warum erst mehr als ein Jahr nach dem Verschwinden Anzeige erstattet wurde, erklärt die Polizei auf „Krone“-Anfrage so: „Es handelte sich um eine Abhandlung einer Verlassenschaft.“ Bei der das Verschwinden des Original-Schieles erst ans Tageslicht gekommen sein soll.
Ermittlungen laufen in alle Richtungen: Die Geschichte wirft viele Fragen auf.
Der gemeldete Schaden und die Höhe des Schadens wird selbstverständlich geprüft werden müssen. Das kann nur die US-Expertin Jane Kallir.
Josef Renz, Kunstkenner
Kunstkenner Josef Renz sagt zum Wachauer Kunst-Krimi: „Der gemeldete Schaden und die Höhe des Schadens wird selbstverständlich genau geprüft werden müssen, eine Expertise von der zuständigen, weltweit besten Schiele-Expertin Jane Kallir in den USA ist die Grundlage der Echtheit und des Wertes.“
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