Am Mittwoch startet in Innsbruck der zweite Krida-Prozess gegen den gefallenen früheren Signa-Boss. Seine Ehefrau Natalie ist von der WKStA als Beitragstäterin mitangeklagt. Es wird für das einstige Promi-Paar ein Wiedersehen vor der Strafrichterin.
Vor 54 Tagen wurde Immo-Jongleur René Benko in Innsbruck nicht rechtskräftig zu zwei Jahren Haft verurteilt. Am Mittwoch muss er wieder im Schwurgerichtssaal Platz nehmen. Dieses Mal gemeinsam mit seiner Frau Natalie. Angelastet wird dem 48-Jährigen erneut betrügerische Krida, zu der seine Gattin beigetragen haben soll. Der Schaden soll mehr als 300.000 Euro betragen.
Die Benkos hätten laut der 18 Seiten langen Anklageschrift der WKStA „vermutlich Anfang 2024 den Entschluss gefasst, besonders wertvolle und besonders geschätzte Vermögensstücke sowie Bargeld dem Zugriff der Gläubiger zu entziehen und diese außerhalb ihres eigenen Wohnhauses zu verbergen und derart ,in Sicherheit zu bringen‘“.
Es geht um 120.000 Euro Bargeld, Manschettenknöpfe und elf teure Armbanduhren, die er in einem Tresor im Haus von Verwandten seiner Frau gebunkert haben soll.
Uhren will er den Kindern geschenkt haben
Ein ehemaliger Personenschützer der Tiroler Familie hatte ausgesagt, dass Tresore, seinem Eindruck nach gefüllt mit Wertgegenständen, unter anderem in das Haus von Verwandten von Benkos Frau gebracht worden seien. In Pfunds wurden die Beamten fündig.
Die bisherige Verantwortung: Die Ehefrau habe den Tresor aus Sicherheitserwägungen bestellt und aufstellen lassen. Acht Uhren habe Benko an seine Söhne verschenkt und sich gelegentlich ausgeborgt; weitere drei seien Gastgeschenke gewesen, die seine Gattin für ihre Charity-Stiftung zur Verfügung hatte. Für die Eheleute wird es im Landesgericht Innsbruck ein Wiedersehen vor der Strafrichterin. Denn Natalie B. waren Häfen-Besuche bei ihrem Mann nicht gestattet.
Intensives Gerichtsjahr steht bevor
Unabhängig vom Ausgang des Tresor-Prozesses muss sich René Benko auf ein intensives Gerichtsjahr 2026 einstellen. Bereits im Oktober hat die SOKO Signa einen 606-seitigen Abschlussbericht zum sogenannten Geldkarussell fertiggestellt. Im Sommer 2023 soll Benko 35,35 Millionen Euro, die von Schweizer Co-Investoren kamen, im Kreis geschickt haben, um am Ende mit seiner Familie Benko Privatstiftung den Anschein zu erwecken, bei einer Kapitalerhöhung mit gutem Beispiel voranzugehen.
Der Vorwurf lautet auf schweren Betrug. Benko selbst bestreitet die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung. Justiz-Insider wären allerdings nicht überrascht, würde dies bald in einer Anklageschrift münden.
Brisanter Abschlussbericht zu Benkos Waffen
Mittlerweile liegt der WKStA auch ein Abschlussbericht zum Thema Waffen vor. Der passionierte Jäger steht erneut im Verdacht, Vermögen vor seinen Gläubigern versteckt zu haben.
Benko soll am 10. Oktober 2023, wenige Monate vor der Milliardenpleite, „sechs Schusswaffen (Flinten & Büchsen), welche ursprünglich von ihm angekauft wurden“, um 100.564,20 Euro an die Tochterfirma einer Benko-Stiftung verkauft haben. Die Ermittler halten fest, dass „diese Langwaffen tatsächlich aber nie an den Käufer übergeben wurden, sondern weiterhin unentgeltlich in der Verfügungsmacht des René Benko verblieben und er, René Benko, über die Waffen weiterhin gleich einem Eigentümer verfügte.“
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