Im Rahmen des Pestizidreduktionsprogramms (PRP), einer Kooperation von REWE und der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000, wird wöchentlich frisches Obst und Gemüse auf Pestizid-Rückstände untersucht. Zwischen 2022 und Mitte 2025 wurden insgesamt 48 Wassermelonenproben gezogen. Die Ergebnisse liegen jetzt vor.
Gleich vorweg: Die Wassermelone ist eine der am geringsten belasteten Früchte im Handel. Das betrifft nicht nur die Bio-Melonen, sondern auch die konventionell angebauten. Die durchschnittliche Summenbelastung betrug lediglich 13 Prozent. Damit lagen alle geprüften Produkte deutlich unter den PRP-Grenzwerten.
„In den letzten Jahren haben wir viele Proben von verschiedenen Wassermelonen genommen und konnten dabei so gut wie keine Rückstände finden. Das ist wirklich sehr erfreulich“, zieht Anna Pollak, Agrarbiologin von GLOBAL 2000, Bilanz über die positiven Ergebnisse. Die Frucht sei damit eine ideale Wahl für gesundheits- und umweltbewusste Konsumenten.
In den letzten Jahren haben wir viele Proben von verschiedenen Wassermelonen genommen und konnten dabei so gut wie keine Rückstände finden. Das ist wirklich sehr erfreulich.
Anna Pollak, Agrarbiologin von GLOBAL 2000
Viel Hitze, wenig Bewässerung
Die Wassermelone ist ein Kürbisgewächs und viele Sorten kommen mit nur wenig Regen oder künstlicher Bewässerung aus – Grundwasser ist hier bereits ausreichend. Für guten Ertrag werden Wassermelonen, die in den Regalen zu finden sind, zusätzlich noch mittels Tröpfchenbewässerung versorgt. „Dabei wird das Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen abgegeben. Das ist besonders effizient, weil praktisch nichts verdunstet“, beschreibt Pollak.
Die Wassermelone stammt ursprünglich aus dem Nordosten Afrikas und wird laut National Geographic bereits seit mindestens 5000 Jahren genutzt. Erste Darstellungen fanden sich im Grab des altägyptischen Pharaos Tutanchamun. Damals war die Frucht noch weißfleischig und bitter – sie diente vor allem als Wasserspeicher in Trockenzeiten. Über den Mittelmeerraum gelangte sie etwa ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. nach Europa.
Durch gezielte Züchtung entwickelte sich die heute bekannte rote, süße Dessertmelone. Weltweit sind über 1200 Sorten bekannt, die sich in Größe, Farbe, Geschmack und Nutzung unterscheiden.
Sorten wie „Crimson Sweet“ oder „Sugar Baby“ dominieren den europäischen Handel. Neben der klassischen ovalen Form gibt es auch Mini-Melonen und in Asien gezüchtete quadratische oder herzförmige Varianten, die in Formboxen heranwachsen.
In Westafrika wird die sogenannte Egusi-Melone angebaut, deren proteinreiche Samen zu Mehl oder Öl verarbeitet werden. In anderen Regionen wird auch die Schale kulinarisch genutzt – etwa eingelegt oder kandiert.
Nützlinge gegen Schädlinge im Bio-Anbau
Die meisten Melonen in unseren Supermärkten kommen aus Spanien, gefolgt von Italien. Es gibt mittlerweile auch heimische Bio-Melonen aus dem Burgenland, die ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden angebaut werden. „Bio-Melonen werden statt mit Chemie mit Nützlingen wie bestimmten Raubmilben gegen Schädlinge geschützt. Natürliche Gegenspieler statt chemisch-synthetischer Insektizide lautet hier das Motto”, erzählt die Expertin. Damit schützt man nicht nur die Artenvielfalt, es ist auch nachhaltiger für den Boden.
Süß, kalorienarm, durstlöschend
Im Sommer bieten Wassermelonen die perfekte Erfrischung: Sie sind süß mit geringem Zuckeranteil, aber gleichzeitig kalorienarm. Und: Melonen bestehen zu 90 Prozent aus Wasser, damit sind sie der ideale Durstlöscher für heiße Sommertage. „Die meisten Wassermelonen haben einen Fleck an der Schale, dort, wo sie am Boden aufliegen. Ist dieser Fleck hell- bis cremig gelb, ist das ein Zeichen dafür, dass die Melone am Feld genügend Sonne abbekommen hat. Dadurch ist sie besonders süß und saftig”, teilt Pollak ihren Spezial-Tipp, um die süßesten Wassermelonen im Supermarkt aufzuspüren.
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