Christian Stocker ist ein freundlicher Mensch. Der Kanzler lässt sich auf seiner Vespa fotografieren oder beim Fliegenfischen und vor malerischer Salzburger Kulisse mit seinem deutschen Kollegen Merz, bevor man gemeinsam den „Jedermann“ besucht.
Das ist nett vom Kanzler. Noch netter wäre es allerdings, wenn man annähernd wüsste, welche Ideen er für das Land verfolgt.
Bei den jüngsten Gelegenheiten, etwas Genaueres über seine Pläne zu erzählen, zierte sich Stocker allerdings. So gab der Kanzler im gestrigen „Sommergespräch“ der Austria Presse Agentur zur österreichischen Wettbewerbsfähigkeit folgenden etwas mühsam zu lesenden Satz zu Protokoll: „Und ich sage ganz offen, wenn wir jetzt diskutieren, ob im Jahr 2035 das gesetzliche Pensionsalter 70 sein soll, dann verkennen wir, dass die Fragen, die wir heute zu lösen haben, in der Wirtschaftsleistung, der Inflationsrate, den Lohnabschlüssen, dem Bruttoinlandsprodukt liegen werden.“
Wie bitte?
Nun: Übersetzt will der frühere Wiener Neustädter Anwalt und Vizebürgermeister die Republik damit wohl wissen lassen, dass das Pensionsalter bleibt, wie es ist. Das wird sicher einige freuen. Ob das auch schlau ist, darf bezweifelt werden.
Aber so wie die Vorgängerregierung mit Kanzler Nehammer und Finanzminister Magnus Brunner dem Wahlvolk einen Zauberkuchen auftischte, serviert uns halt nun Bundeskanzler Christian Stocker einen Strudel ohne Fülle.
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