Die Österreicherinnen und Österreicher greifen bei Zucker ordentlich zu. Sie konsumieren fast doppelt so viel davon wie empfohlen. Das Gemeine: Zucker ist oft gut in Lebensmitteln und süßen Getränken versteckt und auf den ersten Blick nicht erkennbar. Vor allem Produkte für Kinder sind häufig überzuckert.
Am 3. August haben die Österreicherinnen und Österreicher heuer rechnerisch schon so viel Zucker konsumiert, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ein ganzes Jahr maximal empfiehlt, teilte Foodwatch mit. Laut WHO soll höchstens ein Zehntel der täglichen Energiezufuhr aus freiem Zucker kommen, für Erwachsene sind das maximal 50 Gramm. Erwachsene konsumieren im Schnitt aber fast das Doppelte davon, nämlich ungefähr 92 Gramm freien Zucker pro Tag.
Unter freiem Zucker versteht man laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) alle Zuckerarten, die Speisen und Getränken beigefügt werden. Auch jener Zucker, der in Honig, Sirup, Fruchtsaftkonzentraten und Fruchtsäften vorkommt, zählt dazu. Ein Glas Limonade hat laut AGES bereits bis zu 32,5 Gramm Zucker.
Zu viel Zucker hat Folgen
Um auf den Überkonsum und die daraus resultierende Gesundheitskrise aufmerksam zu machen, rief die Organisation Foodwatch den „Sugar-Overload-Day“ aus. Die Folgen seien „gravierend“, 3,7 Millionen Erwachsene in Österreich sind laut Foodwatch übergewichtig. Jedes vierte Mädchen und jeder dritte Bub im Volksschulalter würden bereits an Übergewicht leiden, hieß es. Die gesundheitlichen Risiken reichen von Typ-2-Diabetes über Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu bestimmten Krebsarten.
Zuckersteuer gefordert
Zucker sei oft gut getarnt und auch in Lebensmitteln enthalten, bei denen es auf den ersten Blick nicht erkennbar sei. Besonders Kinderprodukte sind häufig überzuckert, so Foodwatch.
Die Organisation ortete ein Versagen der Lebensmittelpolitik und forderte politische Maßnahmen wie die Einführung einer Zuckersteuer, vor allem auf gesüßte Getränke, und die Streichung der Umsatzsteuer auf Obst und Gemüse. Zudem plädierte die Organisation dafür, die Nährwertampel Nutri-Score einzuführen.
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