Die Proteine jener Muskelzellen, die den Sperma-Transport während der Ejakulation kontrollieren, wurden demnach bei Mäusen genetisch so verändert, dass das Ergebnis eine "vollständige männliche Unfruchtbarkeit" sei, erklärte der Forscher Sabatino Ventura. Allerdings werde bei dieser nicht hormonellen Methode weder die langfristige Lebensfähigkeit der Samen noch die "sexuelle oder allgemeine Gesundheit" der männlichen Nager geschädigt. "Das Sperma ist da, aber der Muskel erhält nicht die chemische Botschaft zum Transport", erklärte Ventura.
"Pille für den Mann" in zehn Jahren marktreif?
Ventura, der für die Studie auch mit Forschern der britischen Universität Leicester zusammenarbeitete, will nun den genetischen Prozess chemisch nachbilden, um ihn beim Menschen anzuwenden. In etwa zehn Jahren könnte es nach seiner Einschätzung so weit sein für die "Pille für den Mann". "Der nächste Schritt ist jetzt die Entwicklung eines oral einzunehmenden Medikaments, das effizient, sicher und leicht umkehrbar ist", schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften.
Bisherige Versuche bei der Entwicklung einer Verhütungspille für Männer waren entweder auf hormoneller Basis oder hatten unfruchtbares Sperma produziert. Solche Methoden können jedoch die sexuelle Aktivität beeinträchtigen und langfristige und potenziell irreversible Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben.
Keine Beeinträchtigung für den Mann
Dagegen zeigte sich Ventura überzeugt, dass seine Methode keine Beeinträchtigungen für den Mann haben werde. "Wenn du ein junger Mann bist und in das Alter kommst, in dem du Kinder haben willst, hörst du auf, (die Pille) zu nehmen und alles sollte in Ordnung sein", sagte der Forscher dem Fernsehsender ABC.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.