Guten Morgen

Brandgefährliche Politik | Fühlen Sie sich sicher?

Im September starten in sechs Bundesländern keine neuen Grundausbildungsklassen bei der Polizei mehr. „Das ist brandgefährlich“, hagelt es Kritik an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) – von Grünen, FPÖ und auch dem eigenen Koalitionspartner SPÖ. Letztere spricht gar von „Sicherheitsrisiko“. Selbst aus der Polizei heißt es: „Wenn bei der Ausbildung gespart wird, leidet am Ende die Sicherheit auf der Straße.“ Und der Innenminister? Beschwichtigt. Verweist auf die Zahlen: „Es sind derzeit so viele Polizistinnen und Polizisten wie nie zuvor im Dienst“, so die Stellungnahme aus dem Innenministerium. Ob das stimmt, sei dahingestellt – zumindest der steirische Polizeigewerkschafter widerspricht vehement. Aber ist die Zahl am Papier überhaupt relevant? Wenn täglich von Messerstechereien, Vergewaltigungen und anderer Gewalttaten berichtet werden muss – können dann ein paar Stellen mehr oder weniger Einfluss darauf nehmen, wie sicher wir uns fühlen?

Wie sicher fühlen Sie sich? Gehen Sie als Frau im Dunklen ganz ohne mulmiges Gefühl zu Ihrem Auto? Verlassen Sie ihr trautes Heim im Urlaub ganz ohne Sorge, ob Einbrecher sich daran zu schaffen machen? Haben Sie Angst, dass Ihre Kinder in den sozialen Medien auf den Falschen treffen könnten? Schicken Sie sie nach dem Amoklauf in Graz noch vollkommen beruhigt in die Schule? Ja, Gefahren lauern viele in diesen Zeiten. Und ein paar Polizisten mehr oder weniger werden das Sicherheitsgefühl der Frau, die Schritte hinter sich hört und des Jugendlichen, der online mit Bildern erpresst wird, nicht stärken. Doch das heißt keinesfalls, dass es erlaubt sein darf, bei der Exekutive zu sparen. Im Gegenteil. Nur ein junger, starker Polizeiapparat kann sich auf Dauer jenen (vielen neuen) Gefahren entgegenstellen, die unsere Gesellschaft Tag für Tag bedrohen. Über die wir Tag für Tag berichten (müssen). Deshalb sei dem Innenminister mitgegeben: Wenn alle Parteien außer der eigenen laut schreien und mit scharfen Worten Kritik üben, dann ist es Zeit, zuzuhören. Und zu handeln – zu Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher.

Kommen Sie gut durch den Freitag!

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