Kein Zweifel, die Altersteilzeit ist bei den Österreichern beliebt – ein goldener Übergang in den Ruhestand, ein bisschen mehr Freiheit, ein bisschen weniger Stress. Doch der Traum hat seinen Preis: 9,3 Milliarden Euro hat das Modell seit dem Jahr 2000 gekostet, allein heuer sind 389,34 Millionen Euro budgetiert. Eine stolze Summe, die das AMS stemmen muss.
Jetzt greift die Regierung im Zuge der Sparmaßnahmen durch – und macht die Bedingungen für den Zugang zur Altersteilzeit härter. Von 2026 bis 2029 wird die maximale Bezugsdauer schrittweise von derzeit fünf auf dann nur noch drei Jahre gekürzt. Wer in Altersteilzeit gehen will, muss künftig außerdem 17 statt bisher 15 Jahre in den letzten 25 Jahren gearbeitet haben. Und für die Betriebe wird der staatliche Lohnausgleich von 90 auf nur noch 80 Prozent gedrosselt.
Die bange Frage ist: Wird das der Anfang vom Ende der Altersteilzeit, stirbt sie mit den Einschränkungen einen schleichenden, „stillen Tod“? Derzeit nutzen pro Jahrgang rund 6000 Menschen in Österreich neu dieses Modell. Aber wenn die Hürden steigen, könnte die Zahl bald schrumpfen – und irgendwann ist die Altersteilzeit vielleicht nur noch eine Erinnerung.
Doch wäre das wirklich eine gute Sparmaßnahme? Wohl kaum! Denn die Realität ist bitter: Schon heute schaffen es nicht einmal die Hälfte der Männer ab 60, bis zum Pensionsalter durchzuarbeiten. Die anderen landen in Arbeitslosigkeit, Krankenstand oder Invaliditätspension. Fällt die Altersteilzeit weg, wird das Problem nur noch größer. Die Menschen bleiben auf der Strecke, und der Staat zahlt am Ende erst recht drauf.
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