Millionen droht Hunger

Trump protzt während „Shutdown“ mit Marmor-Bad

Außenpolitik
01.11.2025 12:04

Seit einem Monat stehen große Teile der Regierung in den USA still. Viele Mitarbeiter bekommen kein Gehalt mehr. Jetzt steht auch noch die Finanzierung von Essensmarken auf der Kippe. Während viele Amerikaner jeden Dollar zweimal umdrehen müssen, prahlt Präsident Trump mit seinem neu renovierten Badezimmer.

Aktuell geht in vielen Behörden und Institutionen in den USA kaum noch etwas. Die Republikaner von US-Präsident Donald Trump und die Demokraten können sich nicht auf ein Bundesbudget einigen. Eine Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht. Die Folgen des „Shutdowns“ sind gravierend: Etliche Regierungsmitarbeiter bekommen kein Gehalt mehr.

Dass die fehlenden Schecks meist rückwirkend ausgezahlt werden, ist jedoch ein schwacher Trost. Viele von ihnen leben – wie auch zahlreiche andere Amerikaner – von Gehalt zu Gehalt und haben kaum Geld auf der Seite. Für zusätzlichen Unmut sorgt der Umstand, dass Kongressmitglieder und der Präsident ihre Diäten weiter ausgezahlt bekommen.

Kein Geld für Essensmarken
Für Regierungsmitarbeiter gibt es mittlerweile einige Hilfsangebote. Die gemeinnützige World Central Kitchen zum Beispiel teilte Essen an zwangsbeurlaubte Angestellte aus. Doch auch im Sektor der Lebensmittelhilfen droht mit dem 1. November ein Kahlschlag. Regierungsangaben zufolge wird die Ausgabe von Essensmarken an rund 42 Millionen Amerikaner ab Samstag eingefroren.

Während Millionen US-Amerikaner nicht wissen, wie sie sich die nächste Miete leisten sollen, ...
Während Millionen US-Amerikaner nicht wissen, wie sie sich die nächste Miete leisten sollen, prahlt Donald Trump mit seinem neuen Badezimmer aus Marmor.(Bild: Krone KREATIV/APA/AP/Damian Dovarganes/@realDonaldTrump)
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Wenn wir vom Gericht angemessene rechtliche Anweisungen erhalten, wird es mir EINE EHRE sein, die Mittel bereitzustellen.

Donald Trump zu den angeordneten SNAP-Hilfzahlungen

Denn aufgrund des „Shutdowns“ könne man das Programm nicht weiter finanzieren. Betroffen sind vor allem Familien mit geringem Einkommen, Alleinerziehende und Ältere, die auf monatliche Leistungen des sogenannten SNAP-Programms angewiesen sind (Supplemental Nutrition Assistance Program). Zwei Richter entschieden am Freitag, dass die US-Regierung das SNAP-Programm aus Notfallreserven weiter finanzieren muss. Das Programm kostet etwa acht Milliarden Dollar pro Monat, der Notfallfonds hat eine Höhe von rund fünf Milliarden Dollar. 

Trump: Brauche Klarheit
Trump selbst meinte, seine Regierung werde den Urteilen nachkommen, aber er brauche zuerst mehr Klarheit. „Wenn wir vom Gericht angemessene rechtliche Anweisungen erhalten, wird es mir EINE EHRE sein, die Mittel bereitzustellen“, verkündete er auf seiner Plattform Truth Social. Was er unter „angemessenen rechtlichen Anweisungen“ versteht, erklärte Trump allerdings nicht. Es ist daher ungewiss, ob sich der Präsident an diese Anordnung tatsächlich auch halten wird.

Versicherungs-Prämien explodieren
Ein weiterer finanzieller Einschnitt könnte für viele Amerikaner die Krankenversicherung sein. Ab dem heutigen Samstag werden neue Prämien für die Krankenversicherung festgelegt – weil über eine Verlängerung der Subventionen bisher nicht entschieden ist, könnten die Prämien für die Amerikaner explodieren.

Die Republikaner wollen die Subventionen für private Krankenversicherungen begrenzen. Die sollen nur noch zwei Jahre lang und auch nur für Menschen mit legalem Aufenthaltsstatus gelten. Im Sommer wurden auch Kürzungen beim staatlichen Vorsorgeprogramm für Menschen mit geringem Einkommen beschlossen. In den USA gibt es im Gegensatz zu Österreich keine allgemeine staatliche Krankenversicherung. 

Trump renovierte derweil Luxus-Bad
Während viele Amerikaner unter dem „Shutdown“ leiden und finanziell kaum über die Runden kommen, hat sich Präsident Trump ein neues Badezimmer für seine Gäste gegönnt. „Ich habe das Lincoln-Badezimmer im Weißen Haus renoviert“, verkündete Trump auf Truth Social und teilte zahlreiche Bilder von dem Badezimmer. 

Trump teilte auf Truth Social Bilder des neuen Badezimmers:

Das Lincoln-Badezimmer gehört zu einer Suite im Weißen Haus, in der Gäste schlafen. Trump ließ die grünen Fliesen in dem Badezimmer entfernen und es mit Marmor und goldenen Armaturen ausstatten. „Präsident Trump macht das Haus des Volkes eleganter und schöner für kommende Generationen von US-Amerikanern!“, kommentierte Trump-Sprecherin Karoline Leavitt die Renovierung.

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