Die Niederlande waren immer schon gut für Überraschungen, ein Seismograf politischer Trends. Diese Wahl ist die Bestätigung.
Geert Wilders (62), der Altvater des Rechtspopulismus, hat erstmals eine Niederlage eingefahren. Er wurde gestoppt von dem jungen „Anti-Wilders“ Rob Jetten (38). Seine linksliberale Partei D66 konnte den Untergangspropheten mit einem deutlichen Gegen-Programm entzaubern: mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft.
Dieser Rob Jetten bezeichnet seinen Erfolg als „Sieg über den Hass und Negativismus“: „20 Jahre lang haben wir uns diesen griesgrämigen Hass anhören müssen, ohne dass etwas gelöst wurde.“
Wilders hatte sich zunehmend radikalisiert. Er war/ist ein Aufpeitscher, ein Spalter. Die traditionell ruhigen und besonnenen Niederlande wurden ein hysterisches Land.
Wilders war erstmals in einer Koalitionsregierung vertreten, die er schließlich sprengte. Seither haben alle Parteien eine „Brandmauer“ gegen ihn errichtet.
Das Wahlergebnis kann eine Lehre sein für die Politik in anderen Ländern, wo Rechtspopulismus auf der Erfolgswelle segelt. Dazu bedarf es aber Voraussetzungen: Klare Abgrenzung von populistischen Methoden durch eine unverbrauchte und dynamische politische Kraft mit einer breiten politischen Agenda für die Nöte der Menschen – nicht nur Ausländer und Islam -, die einen Aufbruch vermitteln kann. Kurz gesagt: Es braucht Mut.
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