Zumindest in Sachen Streikbereitschaft dürften die Schülervertreter von ihren Lehrern schon etwas für das Leben mitbekommen haben. Inspiriert von mehreren Facebook-Initiativen mit insgesamt rund 50.000 Likes, will die Schülerunion einen Dialog mit dem Unterrichtsministerium und dem Bundesinstitut für Bildungsforschung, das die neue Reifeprüfung konzipiert, erreichen.
"Viele Schüler fühlen sich unzureichend vorbereitet und sind ein Jahr vor dem Maturatermin verunsichert. Jetzt ist das Ministerium am Zug. Andernfalls überlegen wir seitens der Schülerschaft, andere Instrumente einzusetzen. Eine Option ist ein Schülerstreik", so Schülerunion-Obmann Thomas Gaar.
Schülervertreter wollen neue Bewertungskriterien
Konkret bemängeln die Schülervertreter bei der Zentralmatura, dass die als Vorbereitung durchgeführten, schon nach Reifeprüfungskriterien bewerteten Schularbeiten schlecht ausgefallen sind. Deshalb müssten die Bewertungskriterien in Zusammenarbeit mit der Schulpartnern umgestellt werden.
Weitere Kritikpunkte: Die Umstellung der Schulbücher habe zu lange gedauert, nur zwei Jahre Vorbereitungszeit mit den aktuellen Materialien seien zu kurz. Außerdem dürften bei der Zentralmatura an den AHS sowie teils auch an den BHS bei den Fremdsprachen-Prüfungen keine Wörterbücher verwendet werden. Die Vorbereitungszeit zwischen schriftlicher und mündlicher Matura wäre mit zwei Wochen zu kurz, Schüler aus dem Westen hätten aufgrund des später startenden Schuljahres eine Woche weniger Zeit.
Was tun mit den Sitzenbleibern?
Die Schülervertreter fordern weiters eine Lösung für jene Schüler, die heuer sitzenbleiben und daher im Jahr darauf in die Zentralmatura-Regelung fallen. Hier seien zwar Sommerkurse versprochen, aber noch keine Pläne dafür vorgelegt worden.
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