Emotionaler Abschied

Von Mure zerstört: Letzter Gruß aus dem Mühlendorf

Tirol
08.07.2025 16:00

Das Freilichtmuseum „Mühlendorf“ in Gschnitz in Tirol wurde vergangene Woche bei einem verheerenden Unwetter regelrecht zermalmt. Was bleibt, sind Erinnerungen und die Hoffnung, zumindest ein Stück davon zu erhalten.

Es war am Montag, 30. Juni, um 18 Uhr, als die Glocken zum letzten Mal durch das Freilichtmuseum klangen. „Ein paar Minuten später klapperten die Mühlen ein letztes Mal so, als wollten sie ein leises Lebenszeichen schicken, als wollten sie flüstern: ,Vergesst uns nicht!’“

Nur kleine Kapelle blieb stehen
Mit diesen emotionalen Worten nehmen die Verantwortlichen des Mühlendorfes in Gschnitz „Abschied“ von ihrem vor 18 Jahren liebevoll aufgebauten Ort voller Geschichte und Tradition, der beim verheerenden Unwetter von den Wassermassen dem Erdboden gleichgemacht wurde.

Nur die kleine Josefskapelle hielt den Naturgewalten stand und blieb schwer beschädigt stehen. Eineinhalb Meter tief steckte sie im Schlamm, doch viele haben geholfen, sie freizuräumen.

Vorher und nachher: Vom Mühlendorf ist nur mehr Geröll übrig. 
Nur die kleine Kapelle blieb stehen. Sie steckte tief im Schlamm.

Ort der Erinnerung soll rund um Kapelle entstehen
Im Mühlendorf wurde gefeiert, getrauert und geliebt. Es war ein Ort für Taufen, Hochzeiten, Musikfeste und bis vor einer Woche einfach ein beliebtes Ausflugsziel. Zumindest am Sandesbach wird das Freilichtmuseum in der ursprünglichen Variante – auch zum Leidwesen für die Österreichische Gesellschaft der Mühlenfreunde – allerdings nicht mehr aufgebaut werden.

Neben der kleinen Josefskapelle erinnert nur noch ein Willkommensschild an das Ausflugsziel in ...
Neben der kleinen Josefskapelle erinnert nur noch ein Willkommensschild an das Ausflugsziel in Gschnitz, das ein beliebter Ort für Taufen, Hochzeiten und andere Feste war.(Bild: Birbaumer Christof)

Laut Experten von der Wildbach- und Lawinenverbauung kann der Nahbereich nämlich nicht mehr für eine höherwertige Nutzung verwendet werden. Zumindest in einer stark verkleinerten Form rund um die kleine Kapelle will der Verein „Lebendes Mühlendorf im Gschnitztal“ das Herzensprojekt aber wieder aufbauen. Dieser soll dann zu einem schönen Erinnerungsplatz für die Menschen werden.

Hoffen auf Unterstützung
„Manchmal bleibt nichts als Stille und ein paar Tränen. Und die leise Gewissheit, dass das letzte Klappern der Mühlen in unseren Herzen niemals verstummt.“ Für den „kleinen Neuanfang“ sowie die Restaurierung und Bewahrung der Kapelle bitten die Betreiber nun um finanzielle Hilfe.

Spendenkonto des Mühlendorfes: IBAN: AT06 3632 9000 0050 3391

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