Für Fabrik in Ungarn:

E-Auto-Riese BYD holt Voestalpine als Zulieferer

Wirtschaft
24.06.2025 15:00

Der chinesische Elektroauto-Riese BYD drückt bei der Expansion aufs Tempo – und setzt dabei auf österreichischen Stahl: Für seine erste europäische Pkw-Fabrik im ungarischen Szeged holt sich der Weltmarktführer den heimischen Stahlkonzern Voestalpine als Top-Zulieferer ins Boot.

Ab Herbst 2025 soll in der neuen Mega-Fabrik von BYD in Ungarn die Serienproduktion starten – und die Voestalpine wird tonnenweise hochwertigen Stahl für Karosserien und Außenbleche liefern. BYD-Vizepräsidentin Stella Li und Voestalpine-CEO Herbert Eibensteiner haben den Deal am Dienstag in Wien besiegelt. „Wir sind nach Europa gekommen, um zu bleiben – und um hier zu produzieren“, betont Li, die ein Ziel hat: „Innerhalb der nächsten fünf Jahren von den Verbrauchern als europäischer Hersteller wahrgenommen zu werden.“

BYD-Vizepräsidentin Stella Li: „Wir sind nach Europa gekommen, um zu bleiben.“
BYD-Vizepräsidentin Stella Li: „Wir sind nach Europa gekommen, um zu bleiben.“(Bild: Jöchl Martin)

Für BYD („Build your Dreams“) ist die Partnerschaft ein entscheidender Schritt in der Europa-Strategie. Der Konzern will nicht nur Autos verkaufen, sondern sie auch lokal fertigen – mit regionalen Lieferketten. „Jeder lokale Zulieferer ist ein weiterer wichtiger Schritt“, so Li. Die Voestalpine setzte sich dank ihrer Spitzentechnologie, kurzen Lieferwege und der grünen Stahlproduktion durch. Dieser Auftrag sei der Startschuss „für eine langfristige Zusammenarbeit“, sagt Eibensteiner. Laut dem Voest-Boss gibt es noch viel Potenzial für die weitere Kooperation mit BYD, denn: „Unsere Produkte sind in fast allen Automobil-Baugruppen vertreten - von der Karosserie über den Antrieb bis hin zu sicherheitsrelevanten Teilen.“

Für Voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner ist der neue Auftrag der Startschuss „für eine ...
Für Voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner ist der neue Auftrag der Startschuss „für eine langfristige Zusammenarbeit“.(Bild: Jöchl Martin)

BYD baut Europa-Hub in Budapest – 1000 Showrooms bis Ende 2025
Doch die Fabrik in Szeged ist nur ein Teil der Großoffensive: BYD errichtet sein europäisches Hauptquartier in Budapest, dazu kommt ein maßgeschneidertes Forschungs- und Entwicklungszentrum. Bis Ende 2025 will der Konzern in 29 europäischen Ländern vertreten sein – mit einem riesigen Vertriebsnetz von über 1000 Ausstellungsräumen.

In Österreich ist BYD bereits heute Marktführer bei privaten E-Auto-Käufen und kam hier im 1. Quartal dieses Jahres auf einen Marktanteil von rund 15 Prozent. Insgesamt kommt das Unternehmen bei Pkw-Neuzulassungen hierzulande auf 2,5 Prozent.

Österreich wird Pilotmarkt für bahnbrechende V2H-Technologie
BYD macht Österreich darüber hinaus zum Testfeld für seine Vehicle-to-Home (V2H)-Technologie - ein Konzept, das Elektroautos zu mobilen Stromspeichern für Privathaushalte macht. Per bidirektionalem Laden können Besitzer ihren selbst produzierten Solarstrom zwischenspeichern und bei Bedarf nutzen.

Der Grund für die Wahl Österreichs? Der Ausbau der Photovoltaik-Anlagen hat sich stark beschleunigt, viele Haushalte nutzen Solarenergie. Das Interesse der Kunden sei groß: Heimische BYD-Händler berichten, dass die Hälfte der Schauraumbesucher nachfragt, wann die V2H-Funktion verfügbar sein wird, um die Eigenstromversorgung zu maximieren und ihre Energiekosten zu senken.

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