1 Gigabyte Flash-Memory-Speicher für rund 695 Songs, bis zu 50 Stunden Batterie-Leistung und in nur 3 Minuten genug Saft für 3 Stunden Musikgenuss. Das sind die Eckdaten des Sony "Bean", der aber vor allem durch sein Design auffällt.
Die pummelige Bohnenform wirkt auf den ersten Blick etwas unglücklich gewählt, vermag aber durchaus zu gefallen, weil das Gerät dadurch äußerst gut in der Hand liegt. Ein durchdachtes Steuerungs-System per Joystick garantiert zudem die einfache Bedienung der Bohne - auch mit nur einer Hand, blind in der Jackentasche. Und dort wird sich der kleine Sony am häufigsten befinden, denn ein Kordel oder ähnliche Tragehilfen werden nicht mitgeliefert.
Zu kompliziert: Songs einspielen
Um seine Lieblings-MP3s auf die Bohne zu spielen, muss erstmal die mitgelieferte Software "SonicStage" am PC installiert werden. Das Programm ist, wie das Vorbild iTunes, ein vollwertiger Player, inklusive Medien-Bibliothek und Downloadcenter. Natürlich versucht SonicStage auch gleich, alle unterstützten Formate als Audioplayer an sich zu reißen.
Die Bedienung der Software gestaltet sich leider unnötig kompliziert. Songs müssen zuerst in die interne Bibliothek geladen werden, um von dort per USB auf den MP3-Player gespielt zu werden. Ein völlig unnötiger Schritt, für den Fall, dass man "nur schnell ein paar Lieder einspielen" möchte. Das Umwandeln in das MP3-Format und Hochladen der CD "Type O Negative - October Rust" dauerte mit der Software rund 20 Minuten - wobei das Umrechnen natürlich von der Rechenleistug des heimischen PCs abhängig ist. Weiterer Wermutstropfen: Der "Bean" kann ausschließlich Files abspielen, die mit SonicStage hochgeladen wurden.
Bedienung gut, Sound durchschnitt
Die Ein-Hand-Bedienung der Bohne gefällt, auch wenn die Abdeckung der USB-Schnittstelle, die man - um die Hold-Funktion zu deaktiveren - ein Stück aufklappen muss, etwas filigran wirkt. Das einzeilige OLED-Display zeigt in modischem blau Interpret, Titel oder Ordner an. Die Navigation per Joystick gestaltet sich nach kurzer Lehrzeit als einfach.
Verarbeitet werden neben MP3s aller Bitraten auch das Sony-Format ATRAC3 und ATRAC3plus, WMA und WAV. Hier würde man sich auch die Unterstützung von OGG-Files wünschen. Ein Radio-Empfangsteil wird übrigens erst in der nächsthöheren Serie NW-E30? angeboten.
Ein leichtes Grundrauschen kann man in sehr leisen Musikpassagen vernehmen. Und überhaupt wirkt der Sound der Bohne etwas kraftlos und dünn, auch bei zugeschaltenem Soundprocessing, das vor allem den Bass anhebt. Die Lautstärke-Skala reicht bis "31" - im Test musste das Gerät ständig über "20" betrieben werden, ansonsten war die Musik schlichweg zu leise. Ein bisschen mehr Saft und Sound würden also nicht schaden.
Schlichweg durchgefallen sind die mitgelieferten Stöpsel-Kopfhörer. Nicht nur dass sie sich designtechnisch überhaupt nicht mit den Ohren des Testers anfreunden konnten (absolut kein Halt), auch soundtechnisch konnten sie nicht überzeugen. Viel zu früh begannen sie zu verzerren und blechern zu klingen. Hier zahlt sich der Kauf eines qualitativ hochwertigeren Kopfhörers allemal aus.
Fazit
Der Sony "Bean" NW-E207 gefällt durch eigenständiges Design, viel Speicher und ein durchdachtes Bedien-Konzept. Negativ aufgefallen sind die etwas mühsame "SonicStage"-Software, die mangelhaften Kopfhörer und der etwas zu schwache Sound. Sportler werden ein vernünftiges Tragesystem vermissen. Bei einem stolzen Preis von 159,- Euro für das 1 Gigabyte-Gerät (unverbindliche Preisempfehlung) kann sich der Vergleich mit billigeren Geräten auszahlen.
Von Florian Ziegler
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