Wegen der Diskussion um die digitale Souveränität hat Microsoft ein neues Paket zum Schutz der Daten europäischer Cloud-Kunden vorgestellt. Deren Informationen würden ausschließlich in heimischen Rechenzentren gespeichert, die europäischem Recht unterliegen, teilte der Softwarekonzern am Montag mit.
Dort arbeiteten Beschäftigte mit Wohnsitz in der Europäischen Union (EU), die eventuell notwendige Fernzugriffe von Microsoft-Mitarbeitern aus dem außereuropäischen Ausland genehmigen müssen und deren Arbeit in Echtzeit überwachen sollen. Dadurch behielten Kunden die Kontrolle über ihre Daten.
Der US-Konzern hatte seine Pläne vor einigen Wochen umrissen und betont, europäische Gesetze und Regulierungen zu respektieren. Sollte eine Regierung anordnen, die Cloud-Geschäfte in Europa einzustellen, werde sein Unternehmen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen vorgehen, hatte Microsoft-Präsident Brad Smith damals betont. Die aktuellen Schutzmechanismen werden weiteren Angaben zufolge derzeit getestet und im weiteren Verlauf des Jahres eingeführt.
Firmen hinterfragen wegen Trump US-Cloud
Der „Cloud Act“ verpflichtet US-Firmen dazu, Behörden auch dann Zugriff auf gespeicherte Daten zu gewähren, wenn diese außerhalb der USA gespeichert werden. Wegen der erratischen Politik des US-Präsidenten Donald Trump stellen immer mehr Cloud-Nutzer die Frage, ob ihre Daten bei den großen Anbietern wie Microsoft, Google oder Amazon Web Services (AWS) noch sicher sind.
Aus diesem Grund kündigte AWS vor einigen Tagen die Gründung einer rechtlich eigenständigen europäischen Tochter an, die ausschließlich EU-Bewohner beschäftigt. Ihre Rechenzentren seien auch physisch von den übrigen AWS-Standorten getrennt, erläuterte der hochrangige AWS-Manager Kevin Miller in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. „Die Kunden unserer Sovereign Cloud haben keine Möglichkeit, auf zusätzliche Rechenkapazitäten unseres Standorts in Frankfurt zuzugreifen.“
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