Ernsthafte Erkrankung

Diagnose Fettleber – es gibt immer mehr Betroffene

Gesund
02.06.2025 06:30

Bereits jeder Dritte leidet an einer Fettleber – und die Zahlen steigen stark. Mittlerweile gibt es viele Wege, diese ernsthafte Erkrankung zu erkennen und zu behandeln sowie ihr Fortschreiten zu stoppen. Darüber berichtet eine Fachärztin für Gastroenterologie und Hepatologie.

Die „metabolisch-assoziierte steatotische Lebererkrankung“ (MASLD) ist ein weit verbreitetes Leiden. Dabei handelt es sich um eine Verfettung der Leber. Im fortgeschrittenen Stadium spricht man auch von der sogenannten metabolisch-assoziierten Steatohepatitis (MASH). Bereits jeder Dritte ist betroffen – und die Zahlen steigen stark.

„Die Hauptursachen sind Übergewicht, ungesunde Ernährung mit viel Zucker und ungesunden Fetten sowie Bewegungsmangel. Daraus ergeben sich Veränderungen der Darmflora sowie eine Veränderung der Insulinresistenz. Diese Faktoren fördern Entzündungen in der Leber sowie können langfristig zu chronischer Leberschädigung und -krebs führen“, so Ass. Prof. Priv. Doz. Dr. Maria Effenberger, Oberärztin für Gastroenterologie und Hepatologie, Univ.-Klinik für Innere Medizin I, MedUni Innsbruck, in der Ärzte Krone.

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In den vergangenen Jahren wurden erhebliche Fortschritte in der medikamentösen Therapie erzielt.

Ass. Prof. Priv. Doz. Dr. Maria Effenberger

Bei Verdacht wird geprüft, ob Fett in diesem Organ vorhanden ist und gleichzeitig Risikofaktoren wie Diabetes vorliegen. Die Diagnose erfolgt u. a. durch bildgebende Verfahren: Neue, spezielle MRT- und Ultraschalluntersuchungen helfen, Veränderungen in der Leber frühzeitig zu erkennen, ohne in den Körper eingreifen zu müssen. Eine Leberbiopsie – also die Entnahme einer Gewebeprobe – wäre zwar die genaueste Methode, wird aber wegen des Risikos selten angewendet.

So wird die Erkrankung behandelt
„In den vergangenen Jahren wurden erhebliche Fortschritte in der medikamentösen Therapie von MASLD und MASH erzielt. Einige neue Mittel aus der Gruppe der GLP-1-Rezeptor-Agonisten erhöhen die Insulinsensitivität, verbessern Leberwerte und Entzündungen. Auch Arzneien, die den Zucker- oder Fettstoffwechsel fördern, zeigen Erfolge. Forscher arbeiten zudem an Therapien, welche die Darmflora beeinflussen“, so die Fachärztin.

Wenn die Leber leidet, sollte man vor allem weniger Zucker und Fett sowie mehr gesunde Ballaststoffe zu sich nehmen.
Wenn die Leber leidet, sollte man vor allem weniger Zucker und Fett sowie mehr gesunde Ballaststoffe zu sich nehmen.(Bild: stock.adobe.com null)

Diese Maßnahmen helfen der Fachärztin zufolge:

  • Ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker und vielen Ballaststoffen tut der Leber gut. Besonders wirksam ist mediterrane Kost (reich an Olivenöl, Fisch, Gemüse).
  • Ausdauer- und Krafttraining verbessern den Fettstoffwechsel und die Insulinsensitivität sowie unterstützen Übergewichtige beim Abnehmen.
  • Verhaltensänderung durch psychologische Unterstützung hilft, dauerhaft gesünder zu leben.
  • In schweren Fällen, v. a. bei starkem Übergewicht, kann eine bariatrische OP (etwa eine Magenverkleinerung) nützen, die das Gewicht senkt und auch der Leber zugute kommt.
  • Bei weit fortgeschrittener Erkrankung ist meist eine Lebertransplantation nötig.
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